Bayer-Legende spricht über Pokalspiel gegen Jena: "Gibt immer wieder Überraschungen"

Jena/Leverkusen - Er spielte zehn Jahre für Bayer Leverkusen, startete seine Karriere aber beim heutigen Regionalligisten FC Carl-Zeiss Jena. Wer wüsste also besser, worauf es bei der anstehenden Pokalpartie beider Teams ankommt als Bernd "Schnix" Schneider (50).

Wohnt seit seinem Karriereende wieder in seiner Geburtsstadt Jena: der ehemalige Bundesligaspieler Bernd Schneider (50).
Wohnt seit seinem Karriereende wieder in seiner Geburtsstadt Jena: der ehemalige Bundesligaspieler Bernd Schneider (50).  © IMAGO / Bild13

Der ehemalige deutsche Nationalspieler (81 Partien) sieht vor dem ungleichen Erstrundenduell im DFB-Pokal am Mittwoch (18 Uhr/ZDF & Sky) durchaus Chancen für den Underdog aus Thüringen. Im Interview mit der BILD sagt der 50-Jährige: "Jena hat viel Selbstvertrauen in der Liga gesammelt und hat nichts zu verlieren. Und es gibt im Pokal ja auch immer wieder Überraschungen."

Trotzdem ist die Werkself von Coach Xabi Alonso (42) natürlich der haushohe Favorit, das weiß auch der ehemalige Bayer-Spieler Bernd Schneider. Der gebürtige Jenenser kennt allerdings auch die Stimmung auf dem Ernst-Abbe-Sportfeld und weiß, dass die Fans den Underdog bedingungslos unterstützen werden: "Man wird es jetzt gegen Leverkusen und auch danach im Derby richtig spüren. Da wird eine tolle Atmosphäre herrschen. Das wird mit Sicherheit knistern", so der ehemalige Bundesligaprofi.

Auf dem Platz selbst sollte die Mannschaft von Jena das Spiel konzentriert angehen, rät Schneider, so wie zuletzt auch in der Liga. Dort ist der Klub aktuell sehr gut unterwegs, führt mit fünf Siegen aus den ersten fünf Partien in der Tabelle der Regionalliga Nordost. Die Rückkehr in den Profifußball scheint diese Saison möglich.

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Der amtierende Pokalsieger aus Leverkusen dürfte also gewarnt sein, vor allem weil trotz der knappen Erfolge im Super-Cup gegen Stuttgart und in der Liga in Mönchengladbach nicht alles glattgelaufen ist. Das hatte auch Xabi Alonso nach den Spielen angesprochen und den Finger in die Wunde gelegt.

Mit Spannung wird die Partie sicher auch Bernd Schneider verfolgen. Er wird bei der Partie selbstverständlich vor Ort sein, wohnt seit dem Ende seiner Karriere wieder in seiner Heimatstadt.

Der "weiße Brasilianer": Bernd Schneider holte in seiner Karriere keine Titel

Kennt sowohl den FC Carl-Zeiss Jena als auch Bayer Leverkusen in- und auswendig: Bernd Schneider bei seinem Abschiedsspiel für Bayer 04 im Jahr 2010. (Archivbild)
Kennt sowohl den FC Carl-Zeiss Jena als auch Bayer Leverkusen in- und auswendig: Bernd Schneider bei seinem Abschiedsspiel für Bayer 04 im Jahr 2010. (Archivbild)  © Achim Seidemann/dpa

Zehn Jahre (1999 bis 2009) spielte Schneider für Bayer Leverkusen, absolvierte 263 Liga-Partien für die Werkself. Seine Karriere begann er 1983 als Zehnjähriger in Jena, sein erstes Profispiel am 13. August 1991 machte er bereits nach der deutschen Wiedervereinigung. Nach sieben Jahren als Profi im Osten wechselte er zunächst zu Eintracht Frankfurt und kurz darauf nach Leverkusen.

Wegen seiner technisch anspruchsvollen Spielweise wurde Schneider von den Fans in Leverkusen liebevoll "weißer Brasilianer" getauft. Zu der Zeit liefen in den Reihen von Bayer zahlreiche Spieler aus dem südamerikanischen Land auf. Schneider war in der Lage, das teils irre Tempo seiner brasilianischen Mitspieler mitzugehen. Das machte ihn zum Publikumsliebling.

Einen Titel hat er, anders als die Leverkusener Mannschaft im letzten Jahr, als Profi jedoch nie gewonnen. Heute verfolgt er so gut wie alle Spiele seiner beiden ehemaligen Teams, so auch am Mittwochabend in Jena.

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / Bild13

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