Tumulte nach Pokalfight: FC-Star Heintz rechnet im Live-TV mit Gegner Leverkusen ab

Leverkusen - Kölns Abwehrkante Dominique Heintz ist nach dem bitteren Aus im DFB-Pokal bei Double-Sieger Bayer 04 Leverkusen vor TV-Kameras der Kragen geplatzt. Die Kritik ging vor allem gegen den Gegner - und den Schiedsrichter!

Kölns Innenverteidiger Dominique Heintz (31, r.), hier im Duell mit Florian Wirtz (21), lieferte eine bärenstarke Pokal-Partie ab.
Kölns Innenverteidiger Dominique Heintz (31, r.), hier im Duell mit Florian Wirtz (21), lieferte eine bärenstarke Pokal-Partie ab.  © Federico Gambarini/dpa

Der Frust nach der knappen 2:3-Niederlage nach Verlängerung im Viertelfinale (das ganze Spiel zum Nachlesen im TAG24-Ticker) saß bei den Spielern des 1. FC Köln nach Abpfiff tief. Kaum hatte Schiri Frank Willenborg (45) die Partie offiziell beendet, kam es auf dem Rasen zu tumultartigen Szenen.

Auslöser soll ein Disput zwischen Heintz und Granit Xhaka (32) gewesen sein. Vor dem ARD-Mikrofon wurde der FC-Kicker gefragt, worum es dabei ging. "Was war denn mit Xhaka? Das ist noch einer von den Vernünftigen", antwortete der 31-Jährige spitz.

Dann wurde er doch noch viel deutlicher: "Was da bei Leverkusen teilweise rumläuft: Mit welcher Arroganz, da muss ich mich beherrschen, dass ich nichts Falsches sage", polterte Heintz plötzlich drauflos. Namen nannte der Innenverteidiger nicht.

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Bei Sky erklärte der Hüne, dass vor allem die Bayer-Bank durch unsportliches Verhalten aufgefallen sei: "Da müssen die nicht noch provokant bis zu unserer Eckfahne laufen und uns Sachen an den Kopf werfen, nur weil wir heute gut dagegengehalten haben."

Achtminütige Nachspielzeit stößt Coach Gerhard Struber vom 1. FC Köln auf Unverständnis

Werkself-Stürmer Victor Boniface (24, M.) erzielte in der Verlängerung den goldenen Treffer zum Einzug ins Halbfinale.
Werkself-Stürmer Victor Boniface (24, M.) erzielte in der Verlängerung den goldenen Treffer zum Einzug ins Halbfinale.  © Federico Gambarini/dpa

Werkself-Coach Xabi Alonso (43) wollte den schwerwiegenden Vorwurf nicht gelten lassen.

"Ich habe keine Arroganz bei meiner Mannschaft gesehen. Wir haben gekämpft und gejubelt. Was auf dem Platz passiert, bleibt auf dem Platz", betonte der Spanier auf der Pressekonferenz.

Sein Kollege Gerhard Struber (48) sprang seinem Schützling unterstützend zur Seite und erklärte: "Dominique Heintz würde das nicht sagen, wenn da nicht was gewesen wäre von Leverkusener Seite!"

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Auf Instagram kommentierte Nationalspieler Robert Andrich (30) die Aussagen von Heintz so: "Wer selber Trash-Talk macht, muss auch mit dem Echo leben." Mitspieler Xhaka zeigte sich diplomatischer und plädierte dafür, sich die Hand zu geben.

Die Kölner hingegen wollten sich kaum beruhigen. Das lag vor allem auch an der langen Nachspielzeit. "Das hat uns das Weiterkommen gekostet", betonte Heintz in der ARD. Patrik Schick (29) hatte erst in der 90.+6. Minute den Ausgleich für den Titelverteidiger erzielt.

"Ich weiß nicht, wo die acht Minuten hergekommen sind. Das erschließt sich mir überhaupt nicht", schimpfte FC-Trainer Struber nach der Partie über die Entscheidung von Schiedsrichter Willenborg. In der Verlängerung sorgte Victor Boniface (24) schließlich für die Entscheidung (96.).

Titelfoto: Federico Gambarini/dpa

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