DFB-Gipfel zur Aufstiegsreform 2025: Diese Option ist jetzt vom Tisch

Frankfurt am Main - Auf Initiative zahlreicher Ost-Klubs sollte beim DFB-Gipfel am Donnerstag endlich der nächste Grundstein für eine Aufstiegsreform in den Regionalligen gelegt werden. Das Ergebnis lässt eine Option allerdings in noch weitere Ferne rücken.

Bernd Neuendorf (63) unterstützt die Initiative, will aber an der 3. Liga nicht wackeln.
Bernd Neuendorf (63) unterstützt die Initiative, will aber an der 3. Liga nicht wackeln.  © Robert Michael/dpa

Denn Bernd Neuendorf (63), Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, stellte nach dem rund zweistündigen Gespräch am Mittag nochmals unmissverständlich klar, dass es keine Aufstockung der 3. Liga geben werde.

Für ihn stehe fest, "dass sich die 3. Liga in ihrer jetzigen Struktur sehr gut entwickelt hat und daher unverändert bleiben muss", hieß es in einem Statement des DFB.

Der 63-Jährige könne die Unzufriedenheit der Regionalligisten im Hinblick auf die aktuelle Aufstiegsregelung zwar nachvollziehen und halte es für "richtig und wichtig", in den Dialog eingestiegen zu sein - von seinem vorher bereits kommunizierten Standpunkt wollte er aber nicht abrücken.

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"Ich habe deutlich gemacht, dass der DFB bezüglich einer möglichen Regionalliga-Reform weiterhin gerne als Vermittler bereitsteht, diese aber letztlich in der Verantwortung der Regionalverbände und Regionalligaträger liegt", schob er die Verantwortung erneut auf die lokale Ebene.

Im Moment stellen nur die Regionalligen West und Südwest fix einen direkten Aufsteiger, wohingegen die Meister aus Nord, Nordost und Bayern sich im Jahresrhythmus abwechseln und sonst in eine Relegation müssen.

DFB-Gipfel zur Aufstiegsreform ein "wichtiges Signal"

Tommy Haeder (33) ist mit dem Chemnitzer FC federführend bei der Initiative "Aufstiegsreform 2025".
Tommy Haeder (33) ist mit dem Chemnitzer FC federführend bei der Initiative "Aufstiegsreform 2025".  © Picture Point / Sven Sonntag

In diesem System sehen viele der betroffenen Klubs eine Benachteiligung, weshalb sich der Nordosten vor wenigen Monaten in großen Teilen zusammengeschlossen hat und seitdem auf eine Reform drängt.

Drei Optionen wurden dabei präsentiert: Eine Reduzierung der Regionalligen auf vier Staffeln (Nord, Ost, Süd, West), eine Play-off-Runde mit allen Meistern - oder eben eine Aufstockung der 3. Liga auf 22 Teams, dazu war außerdem eine viergleisige Regionalliga vorgesehen.

Die dritte Möglichkeit fällt jetzt wohl endgültig weg, trotzdem ist "Aufstiegsreform 2025"-Sprecher und CFC-Prokurist Tommy Haeder (33) zufrieden.

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"Der Austausch war offen, konstruktiv und auf Augenhöhe. Wir haben einen DFB-Präsidenten erlebt, der unsere Haltung zur Initiative Aufstiegsreform 2025 nicht nur nachvollziehen konnte, sondern dafür spürbares Verständnis gezeigt hat", so der 33-Jährige in der DFB-Mitteilung.

"Das allein ist ein wichtiges Signal - und ein erster Teilerfolg. Dieser Tag war ein wichtiger Schritt. Denn jetzt ist klar: Auch der DFB-Präsident kennt unsere Positionen, unsere Argumente und unsere Lösungsansätze."

Daniel Meyer (45), Sportdirektor des Halleschen FC, fügte an: "Jetzt liegt es an uns, gemeinsam mit dem NOFV Gespräche auf Verbandsebene zu führen. Wir setzen dabei auf Fairplay – und darauf, dass die Landes- und Regionalverbände einer lösungsorientierten und solidarischen Haltung folgen."

Eine endgültige Lösung soll spätestens auf dem DFB-Bundestag am 7. November ausgehandelt werden.

Titelfoto: Bildmontage: Robert Michael/dpa, PICTURE POINT / Sven Sonntag

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