Toni Kroos fällt gnadenloses Urteil über DFB-Elf: "Überhaupt keine Form da!"
Madrid/Berlin - Die deutsche Nationalmannschaft steckt in der Krise und das Land hat mal wieder eine Million Bundestrainer. Doch nun hat sich einer zu Wort gemeldet, der weiß, wovon er redet: Ex-Auswahlspieler Toni Kroos (33).
Zwar hatte er das letzte Länderspiel gegen Kolumbien gar nicht gesehen, dennoch riefen Klaas Heufer-Umlauft (39), Jakob Lundt (36) und Thomas Schmitt (43) ihn ihm Rahmen des Podcasts "Baywatch Berlin" an.
Eigentlich wollten die Drei mit dem Mittelfeld-Star von Real Madrid am Telefon über das Phänomen "Spucken" im Fußball sprechen, doch schon kurz nach dem Klingeln kam das Thema auf die Elf von Trainer Hansi Flick (58).
"Hallo, hier ist Hansi Flick, Herr Kroos, wir brauchen ihre Hilfe", wird er begrüßt. Wie aus der Pistole geschossen sagt er: "Das wird nix, da mische ich mich jetzt nicht mehr ein."
Im Juli 2021 war der gebürtige Greifswalder aus der Nationalelf zurückgetreten. 2014 hatte er unter Joachim Löw (63) den Weltmeistertitel geholt.
Die drei Podcaster wollen dann von ihm wissen, warum die deutsche Mannschaft ein Jahr vor der Europameisterschaft im eigenen Land derart in der Krise steckt.
Toni Kroos über die Nationalmannschaft: "Dahingekicke ohne großes Aufbäumen!"
Und dann legt Kroos los: "Ich glaube, dass überhaupt keine Form da ist. Ich glaube nicht, dass sie nicht wollen", erklärt der 33-Jährige, der erst vergangene Woche seinen Vertrag in Madrid um ein weiteres Jahr verlängerte.
Laut ihm liegt es nicht an mangelnder Mentalität oder Einstellung, sondern spielt auch die Psyche eine große Rolle. "Ich kenne das auch, wenn es dann nicht so läuft. Ich glaube, dass denen größtenteils sehr das Selbstvertrauen fehlt und dass sie aktuell wenig Leute haben, die die dann so bissl mitziehen können", führt er weiter aus.
Klarer Angriff also nicht nur auf die Form, sondern auch die Zusammenstellung des Kaders, in dem ganz offensichtlich die Führungspersönlichkeiten fehlen.
Der Mittelfeldspieler wird noch deutlicher: "Dann ist das so ein bisschen so ein Dahingekicke ohne großes Aufbäumen."
Kroos räumt aber auch ein, die Partie gegen Kolumbien gar nicht gesehen zu haben, die Spiele davor nur zum Teil.
Jetzt genießt er erstmal seinen Urlaub in Griechenland, anschließend wird er am 1. Juli mit Kindern in seiner Toni Kroos Academy trainieren.
Titelfoto: Daniel Reinhardt/dpa