"Servus, man sieht sich": Thomas Müller macht Rücktritt offiziell!

München - Jetzt ist es offiziell: Weltmeister und Fan-Liebling Thomas Müller (34) hat seine Karriere in der deutschen Nationalmannschaft beendet.

Thomas Müller (34) wird künftig nicht mehr für Deutschland spielen.
Thomas Müller (34) wird künftig nicht mehr für Deutschland spielen.  © Tom Weller/dpa

Das verkündete der 34-Jährige am heutigen Montag in einem Video auf seinem YouTube-Account.

"Nach 131 Länderspielen und 45 Toren sage ich dem Bundesadler heute Servus", sagte Müller. "Ich durfte an vier Weltmeisterschaften und vier Europameisterschaften teilnehmen. Den WM-Pokal in die Luft strecken und eure Zuneigung auf dem Platz spüren. Es hat mich immer sehr stolz gemacht, für mein Land aufzulaufen."

Bereits nach dem Viertelfinal-Aus bei der Heim-EM gegen Spanien hatte Müller ein Gespräch mit Fußball-Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) angekündigt.

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Müller spielte seit seinem Debüt im März 2010 bei einem WM-Test gegen Argentinien (0:1) in seiner Münchner Heimat 131 Mal für Deutschland. Häufiger kamen für die DFB-Elf nur Rekordhalter Lothar Matthäus (150) und Miroslav Klose (137) zum Einsatz.

Der Weltmeister von 2014 werde seinen bis 2025 laufenden Vertrag beim FC Bayern München aber erfüllen, berichtete Bild, die Müllers Rücktritt zuerst vermeldete.

Vor seinem Debüt hielt ihn Diego Maradona als Gästecoach für einen Balljungen. Wenige Monate später schickte Müller Argentinien und Maradona im WM-Viertelfinale in Kapstadt beim 4:0 mit einem Tor nach Hause. Mit fünf Treffern wurde der damals 20-Jährige Torschützenkönig in Südafrika. Vier Jahre später war Müller bei der WM wieder fünfmal erfolgreich - sein großer Beitrag zum Triumph in Brasilien.

Kurios: Bei Europameisterschaften blieb Müller ein Torerfolg verwehrt. 2012, 2016, 2021 und 2024 war er bei Kontinentalmeisterschaften dabei. Beim Heim-Turnier spielte der Münchner keine tragende Rolle mehr.

Thomas Müller zuletzt noch "Schmiermittel" bei der Nationalmannschaft

Nach 131 Länderspielen beendet Müller seine DFB-Karriere.
Nach 131 Länderspielen beendet Müller seine DFB-Karriere.  © Andreas Gebert/dpa

Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte ihn als "Connector" und "Schmiermittel" für die gute Stimmung zwischen jüngeren und älteren Spielern bezeichnet. Zum Einsatz kam er nur noch als Joker im Eröffnungsspiel gegen Schottland (5:1) und beim großen, aber letztlich nutzlosen Aufbäumen gegen Spanien (1:2 n.V.).

Müllers DFB-Zeit nach dem frühen WM-Aus 2018 in Russland war ein Auf und Ab. Der damalige Bundestrainer Joachim Löw (64) berücksichtigte ihn und Mats Hummels (35) und Jérôme Boateng (35) im März 2019 nicht mehr - eine damals heiß diskutierte Entscheidung.

Müller kam aber zur EM 2021 zurück - ohne Fortune. Im EM-Achtelfinale gegen England (0:2) vergab er die große Ausgleichschance.

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Löw-Nachfolger Hansi Flick (59) verzichtete dann zunächst auch auf Müller, bei der WM 2022 war er aber wieder dabei. Nach dem erneuten Vorrunden-Aus in Katar sagte Müller in einem TV-Interview: "Es war ein enormer Genuss, liebe Leute. Vielen Dank. Wir haben unglaubliche Momente miteinander gehabt. Ich hab' in jedem Spiel versucht, mein Herz auf dem Platz zu lassen".

Das wurde damals als Rücktrittsankündigung interpretiert. Er habe alles "mit Liebe getan", versicherte Müller. Daran hatte sich auch bei der Heim-EM nichts geändert.

"Nehmt die Begeisterung und Freude der diesjährigen EURO mit und drückt dem Team auf dem Weg zur WM 2026 ganz fest die Daumen. Das mache ich auch, jetzt als Fan auf der Tribüne und nicht mehr als Spieler auf dem grünen Rasen. Servus, man sieht sich", verabschiedete er sich von den Fans.

Erstmeldung vom 10. Juni, 13.08 Uhr, aktualisiert am 15. Juli, 10.39 Uhr.

Titelfoto: Tom Weller/dpa

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