Sie standen einfach vor der Tür! Doping-Jäger nehmen Blut und Urin von DFB-Stars
Wolfsburg - Das war mal eine Überraschung der etwas anderen Art: Einen Tag nachdem sich die deutsche Nationalmannschaft in Wolfsburg für die Vorbereitung auf die zwei Länderspiele gegen Japan und Frankreich zusammengefunden hatte, gab es am Dienstagabend unangekündigten Besuch.
Dabei standen nicht etwa Fans im Teamhotel, sondern es klopften die Doping-Jäger an der Tür des Deutschen Fußball-Bundes.
Wie der Verband am Mittwochmorgen mitteilte, pickten sich die Kontrolleure der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) zehn Spieler heraus. Wer diese waren, wurde nicht gesagt.
Sie mussten allesamt eine Urin- und auch eine Blutprobe abgeben. Diese Tests sind für Sportler, die einem Nationalkader in Deutschland angehören, völlig normal.
Die Sportler sind dazu verpflichtet, in einem System stets einzugeben, wo sie sich aufhalten, damit die Kontrolleure eben auch unangekündigt vor der Tür stehen können.
Das Auftauchen ohne vorherige Warnung soll natürlich Betrugsversuchen vorbeugen. Oft stehen die Kontrolleure auch morgens 6 Uhr oder spät abends gegen 22.30 Uhr vor der Tür.
Prominenter Doping-Fall im deutschen Fußball: HSV-Profi Mario Vuskovic
Getestet wird in Deutschland auch von der Bundesliga bis zur 3. Liga.
Aktuell ist HSV-Profi Mario Vuskovic (21) gesperrt. Der Fall des Kroaten ist allerdings kompliziert, er wurde rückwirkend vom 15. November 2022 für zwei Jahre gesperrt. Das Urteil fiel am 30. März 2023.
Am 16. September wurde er bei einer ebenfalls unangekündigten Dopingkontrolle positiv auf "Epo" getestet. Die B-Probe bestätigte das positive Testergebnis.
Der Innenverteidiger beteuerte aber stets seine Unschuld, engagierte mehrere Anwälte mit seiner Verteidigung.
Vor dem DFB-Gericht weinte er und sagte mit Nachdruck, dass er unschuldig sei. Seine Anwälte hatten zuvor versucht nachzuweisen, dass die B-Probe möglicherweise vertauscht worden sei und dass beim Testverfahren Fehler unterlaufen seien.
Doch alles nützte nichts: Vuskovic wurde für zwei Jahre gesperrt.
Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / regios24, IMAGO / Sven Simon