Freiburg - Bundestrainer Julian Nagelsmann (37) hatte Tim Kleindienst (28) aufgefordert, ein wenig "fauler" zu agieren. Logisch, dass nach dem Bosnien-Spiel Frage Nummer eins war, ob der Mittelstürmer die Dienstanweisung erfüllt habe.
So einen Satz hört man nur selten von seinem Chef! Julian Nagelsmann hatte vor dem Bosnien-Spiel auf der PK getönt, dass sein Angreifer "zu fleißig" sei.
Und ihm einen wichtigen Rat gegeben: "Er muss einen Tick fauler sein, um in die Abschlusssituationen zu kommen."
Mit anderen Worten: Kleindienst soll sich für die spielentscheidenden Szenen des Toreschießens genug Energie aufsparen, um dann zu knipsen.
In seinen ersten beiden DFB-Länderspielen im Oktober hätte sich Kleindienst viel aufgerieben, blieb aber torlos. Der Neuner solle "ökonomischer spielen". Gelang das gegen Bosnien?
Ja! Nagelsmann lobte nach dem Spiel bei RTL, dass es Kleindienst "besser gemacht" habe als zuvor. Zwei Kleindienst-Tore sprachen für sich.
Dennoch hatte seine Sturmspitze "drei, vier top Balleroberungen, aber es bringt ja nix, wenn du nicht mehr die Kraft hast, Tore zu machen", so sein Trainer.
Tim Kleindienst zeigt sich ökonomischer und trifft, Julian Nagelsmann ist zufrieden
Mit dem großen Zeh erzielte der Neuerwerb von Borussia Mönchengladbach seinen ersten Länderspieltreffer, sein zweites Tor per Sprunggrätsche.
Es waren das 2:0 und der 7:0-Endstand beim DFB-Torfestival gegen ein überfordertes Bosnien-Herzegowina.
Und was sagte Kleindienst zu seiner neuen Dienstanweisung? "Es ist schwer, man kommt nicht aus seiner Haut raus [...] aber es ist einfacher, weniger zu machen, als wenn man auf einmal mehr machen müsste", so der Stürmer bei RTL.
Kleindienst diesmal mega-effizient - von drei Abschlüssen waren zwei drin!
Trotz seiner ersten beiden Buden blieb der gebürtige Brandenburger nach Abpfiff auf dem Boden: "Ich werde jetzt nicht oberkörperfrei über den Platz rennen."