Matthäus knallhart: RB Leipzigs Raum "hat in der Nationalmannschaft nichts zu suchen"
Leipzig - Der Aufstieg von David Raum (25) war explosionsartig und steil. Nach seinem Wechsel zu RB Leipzig im vergangenen Sommer stagnieren seine Leistungen allerdings. Grund genug für Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (62), ihn und auch Bundestrainer Hansi Flick (58) anzuzählen.
Der Linksverteidiger, ausgebildet bei der SpVgg Greuther Fürth in der Nachbarstadt seines Geburtsortes Nürnberg, ging 2021 ablösefrei zur TSG 1899 Hoffenheim.
Nur ein Jahr später - Raum hatte seinen Marktwert laut transfermarkt.de auf 20 Millionen Euro vervierfacht - ging es für sogar 26 Millionen weiter zu Pokalsieger RB, mit dem er den Titel Anfang Juni verteidigen konnte.
18 A-Länderspiele hat der 25-Jährige mittlerweile unter Flick gesammelt, seine zuvor starken Leistungen aber weder unter ihm noch unter den Leipziger Trainern Domenico Tedesco (37) oder Marco Rose (46) konstant abrufen können. Immer wieder bekam in der abgelaufenen Spielzeit Konkurrent Marcel Halstenberg (31, jetzt Hannover 96) den Vorzug vor ihm.
Grund genug für Matthäus - mit 150 DFB-Partien zwischen 1980 und 2000 deutscher Rekordspieler -, nicht nur den Linksverteidiger, sondern auch Flick anzuzählen.
Lothar Matthäus über Hansi Flicks Personal-Entscheidungen: "Waren auch für mich überraschend"
Der DFB-Coach hatte sich jüngst gegen Kritik gewehrt, nicht nach dem Leistungsprinzip aufzustellen. "Jede Kritik ist zulässig und berechtigt", sagte der 58-Jährige nach den verkorksten Begegnungen gegen die Ukraine (3:3), Polen (0:1) und Kolumbien (0:2).
"Ich finde es legitim, dass man darüber spricht, ob die besten und fittesten Spieler aufgestellt wurden", so Matthäus jetzt in seiner aktuellsten Sky-Kolumne
"Hansi trifft seine Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen, aber einige waren auch für mich überraschend", äußerte sich der frühere Weltklasse-Mittelfeldspieler weiter.
"Wenn zum Beispiel ein David Raum in Leipzig nicht spielt, dann hat er eigentlich in der Nationalmannschaft auch nichts zu suchen."
Titelfoto: Bildmontage: ANDRE PAIN/AFP, Picture Point/Roger Petzsche