Krasse Forderung von Olaf Thon: Diese Bundesliga-Stars sollen aus DFB-Elf fliegen
München - Thomas Müller (34) steht aktuell beim FC Bayern München unter Trainer Thomas Tuchel (50) auf dem Abstellgleis, jetzt fordert auch noch ein ehemaliger DFB-Star sein Aus in der Nationalmannschaft.
Der ehemalige Auswahlspieler und Bundesliga-Profi Olaf Thon (57) legt Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) nahe, demnächst auf den Weltmeister von 2014 zu verzichten.
In der Radiosendung "Heute im Stadion" des Bayrischen Rundfunks sagte er am Samstag: "Ich glaube, die Zeit ist langsam gekommen, ob es Hummels ist, ob Müller. Man braucht einen Neuanfang mit frischen Leuten", fordert der dreimalige Teilnehmer an Weltmeisterschaften.
Vor allem die Aussage über Mats Hummels (34) überrascht, denn der Innenverteidiger erlebt nicht nur bei Borussia Dortmund, sondern auch in der DFB-Elf seinen zweiten Frühling. Nagelsmann war es überhaupt, der den Routinier nach seinem Amtsantritt zurück in die Nationalmannschaft holte.
Zuvor war der Weltmeister von 2014 von Vorgänger Hansi Flick (58) nach der EM 2021 nicht mehr berücksichtigt worden. Auch bei Müller schien die Zeit beim DFB bereits abgelaufen, doch auch für ihn gab es das Comeback - gegen Japan bei seinem letzten Spiel als Nationaltrainer sogar noch unter Flick.
Olaf Thon kritisiert auch die taktische Herangehensweise von Julian Nagelsmann
"Ich achte die Leistung, die die Weltmeister von 2014 gebracht haben, aber irgendwann müssen die Jungen wieder heranrücken und wir sehen ja, dass die Probleme der Nationalmannschaft nicht durch einen neuen Trainer verschwinden", so Thon.
Dabei fordert der Ex-Spieler des FC Schalke 04 nicht nur das Aus der beiden Stars, sondern kritisiert auch Nagelsmann. "Er hat den Fehler gemacht, dass er nicht die besten Leute aufgestellt hat", so Thon. Florian Wirtz (20) und Joshua Kimmich (28) hätten bei der 0:2-Niederlage gegen Österreich von Beginn an auf den Rasen gehört.
Auch die Taktik war Thon ein Dorn im Auge. "Wir haben viel zu viel klein-klein versucht, hinten rauszuspielen, und der Gegner hat uns dann mit Power, Wucht und Moral den Schneid abgekauft. Das muss doch ein Trainer erkennen. Der muss doch dann die Bälle nach vorne schlagen lassen, den zweiten, dritten Ball", wurde der 57-Jährige deutlich.
Gut ein halbes Jahr vor der großen EM im eigenen Land befindet sich der DFB in einer handfesten Krise, die erhoffte Euphorie mit dem Wechsel auf Julian Nagelsmann als Trainer hielt ganze zwei Spiele auf seiner USA-Reise.
Nun ist auch er in der Realität angekommen und steht vor der heftigen Aufgabe, bis zum Heim-Turnier eine Mannschaft zu finden und zu formen, die mit vollem Einsatz, Spielwitz und sichtlichem Spaß die Fans wieder einfängt und auf ihre Seite zieht.
Titelfoto: Bildmontage: Christian Charisius/dpa, Rolf Vennenbernd/dpa