"Grottenschlecht": Löw sorgt mit Erinnerung an 7:1 gegen Brasilien für Furore
Brasilien - Fast zehn Jahre ist der WM-Triumph der deutschen Nationalmannschaft in Brasilien inzwischen her - Anlass für den damaligen Bundestrainer Joachim "Jogi" Löw (64), sich zurückzuerinnern. Besonders das 7:1 gegen die Seleção blieb selbstverständlich im Kopf - das für Löw aber gar nicht mal so unerwartet kam!
Die Brasilianer seien enorm siegessicher gewesen, erinnerte sich der Weltmeister-Trainer in einer Kolumne auf der Homepage des DFB.
Doch aus deutscher Sicht habe das Team ein gigantisches Manko gehabt, das der Nationalmannschaft einen großen Vorteil verschaffte: die Defensive.
Urs Siegenthaler (76), langjähriger Chefscout des DFB, habe die Brasilianer vor und während des Turniers beobachtet, erzählte Löw.
"Wir gingen am Strand vor dem Campo Bahia spazieren, an seine Worte erinnere ich mich genau. Brasilien sei 'grottenschlecht' in der Defensive, hat Urs gesagt. Von dieser Einschätzung hat er sich auch durch mein mehrmaliges Nachfragen nicht abbringen lassen", schrieb der 64-Jährige.
"Urs war sich ganz sicher: So schlecht wie die aktuelle Seleção habe eine brasilianische Nationalmannschaft noch nie verteidigt."
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Auch er selbst habe Brasilien als anfällig betrachtet, doch Siegenthaler widersprach: "'Die sind nicht anfällig', hat Urs gesagt, 'die sind einfach richtig schlecht.'" Anstatt einen verlorenen Ball im Zweikampf zurückzuerobern, habe das Defensivkonzept der Brasilianer nur daraus bestanden, zu foulen und das Spiel zu unterbrechen.
Dementsprechend habe Löw sein Team auf die Partie vorbereitet - und "manchmal gehen Matchpläne auf, manchmal auch nicht. In diesem Spiel ging alles auf", schwärmte der Schwarzwälder.
"Das 1:0 ist aus einem Eckball resultiert, das hat uns natürlich in die Karten gespielt. Brasilien hat danach aber einfach weitergemacht - blind nach vorne. Beim 2:0, 3:0 und 4:0 waren es genau solche Situationen, die wir vorher beobachtet und den Spielern gezeigt hatten. Wie am Reißbrett."
Alles sei genau so gekommen, wie Siegenthaler es vorhergesagt hatte, betonte Löw - und der Rest ist Geschichte.
Titelfoto: Bildmontage: dpa (2)