"Er konnte monatelang nicht richtig schlafen" - So lief der Klinsmann-Abschied 2006
München - Knapp 18 Jahre nach dem Sommermärchen gibt der Christoph Schickhardt (69), prominenter Anwalt von Jürgen Klinsmann (heute 59), bemerkenswerte Einblicke in den Abschied des damaligen Bundestrainers!
Wiederholung erwünscht! 2006 bescherte uns die deutsche Fußball-Nationalmannschaft das unvergessliche Sommermärchen im eigenen Land.
Doch Erwartungshaltung und Vorfreude unter den deutschen Fans waren riesig. Das spürte auch der damalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann, der die Sorgen über eine mögliche Enttäuschung mit ins Bett nahm.
Sein Anwalt Christoph Schickhardt (69), der auch den heutigen Bundestrainer Julian Nagelsmann vertritt, berichtet in der Ludwigsburger Kreiszeitung (Print): "Er [Jürgen] konnte monatelang nicht richtig schlafen."
Speziell vor dem Achtelfinale gegen Schweden (2:0) sei die Angst vor einem frühzeitigen WM-Aus bei Klinsmann und seinem Team besonders groß gewesen. Ein Rücktritt Klinsmanns wäre die sofortige Folge gewesen.
Sommermärchen 2006: Jürgen Klinsmann wäre bei einem Achtelfinal-Aus sofort zurückgetreten
Für den Worst Case bereiteten Schickardt und Klinsis Medienberater Roland Eitel alles vor: "Wir konnten Jürgen Klinsmann immerhin überreden, dass er in einem einberufenen Interview zurücktritt."
Ein Anzug wurde in einem Münchner Bahnhof deponiert und ein Raum angemietet, in dem eine Rücktritts-Pressekonferenz hätte stattfinden können.
Zum Glück kam es nicht so weit, Deutschland schloss als Dritter und Sieger der Herzen die Endrunde ab.
Am Montag danach sei beim Bundestrainer allerdings schnell die Rücktritts-Entscheidung gefallen: "Jürgen Klinsmann war klar, dass er nicht weitermacht. Weil er es nicht konnte. Er war fertig", so Schickhardt.
Ein solches Szenario dürfte dem DFB diesmal nicht drohen: Julian Nagelsmann verlängerte extra vor der Heim-EM seinen Vertrag bis 2026.
Titelfoto: Bildmontage: ARIS MESSINIS / AFP