DFB-Team kassiert Twitter-Gewitter: "Ihr habt sie echt nicht mehr alle"!
Stuttgart - Dieser Post ging voll nach hinten los! Auf dem offiziellen Twitter-Account der deutschen Nationalmannschaft lud die Social-Media-Abteilung stolz vier Fotos hoch und kassierte dafür einen heftigen Shitstorm.
Denn auf zwei der vier Bilder ist zu erkennen, dass das DFB-Team von Stuttgart nach Basel fliegt, wo am heutigen Sonntagabend (20.45 Uhr) das Nations-League-Auswärtsspiel gegen die Schweiz stattfindet.
Die Distanz zwischen beiden Städten beträgt allerdings nur rund 250 Kilometer. Also eine Strecke, die man problemlos mit dem Mannschaftsbus oder mit der Bahn hätte zurücklegen können.
Darauf machen auch viele entrüstete Follower aufmerksam. "marc_o_berlin" schrieb: "Ihr seid von Stuttgart nach Basel geflogen? Geht’s noch???"
Julia Krohmer stieß ins gleiche Horn und meinte: "Mit dem Flugzeug? Ihr habt sie ja echt nicht mehr alle." Dazu postete sie einen Panda-Bären, der in einem Stuhl sitzt und die Tatzen vor die Augen hält.
"w-flens" fasste zusammen: "Die Strecke kann man sehr gut mit der Bahn/dem Bus fahren. Zumal der Bus ja sowieso fährt. Deutlicher kann man seine Klimaignoranz kaum demonstrieren."
User antworten bei Twitter mit Empörung auf die DFB-Entscheidung, die Kurzstrecke zu fliegen
DFB-Stab will die Belastung für die Spieler so gering wie möglich halten
"brocky71" schrieb: "Es kann doch nicht sein, dass unter den immer so mündig auftretenden Nationalspielern keiner ist der sagt: Leute, das ist totaler Schwachsinn".
Antworten solcher Art gibt es Dutzende. Mit der Entscheidung, die vergleichsweise kurze Strecke zu fliegen und das dann auch noch in den Sozialen Medien als coole Sache darzustellen, hat sich die DFB-PR-Abteilung definitiv keinen Gefallen getan.
Es ist schon erstaunlich, dass niemand mit diesem absehbaren Twitter-Gewitter gerechnet hat.
Vorbildlich ist diese Entscheidung nicht, aus sportlicher Sicht allerdings entfernt nachvollziehbar, weil die Belastung für die Spieler, die ohnehin "auf dem Zahnfleisch gehen", wie Bundestrainer Joachim Löw nach der Partie gegen Spanien (1:1) sagte, so gering wie nur irgendwie möglich gehalten werden soll.
Dennoch ist die Entrüstung, gerade in der heutigen Zeit, wo der Klimawandel allgegenwärtig ist, mehr als verständlich.
Titelfoto: Christoph Schmidt/dpa