DFB-Star teilt gegen "feige" Online-Hater aus: "Bin keine Influencerin"
München - Keine andere deutsche Nationalspielerin hat so viele Follower wie Giulia Gwinn (24). Allein auf Instagram interessieren sich über 600.000 Menschen für die Rechtsverteidigerin des FC Bayern München. Die große Aufmerksamkeit bringt aber auch verletzende Nachrichten mit sich, für die der DFB-Star gar kein Verständnis aufbringen kann.
Zwar sei die 24-Jährige glücklicherweise nur selten betroffen, aber "es ist natürlich generell ein absolutes No-Go unserer Zeit", erklärte sie im Interview mit dem klubeigenen Magazin des FCB.
"Jemanden einfach anonym zu attackieren, ohne sich mit Hintergründen auseinanderzusetzen – das finde ich feige", so die deutliche Ansage der zweifachen Deutschen Meisterin.
Persönlich versuche sie, das Positive aus ihrer vielbeachteten Präsenz in den sozialen Netzwerken zu ziehen, auch wenn das nicht immer leicht falle.
"Bei Hasskommentaren sollte man sich immer bewusst machen, dass da Einzelpersonen dahinterstecken. Aber es wäre gelogen zu sagen, dass sie spurlos an einem vorbeigehen", gestand Gwinn. "Jeder sollte sich immer hinterfragen, was er da postet, was er anrichtet und warum er das macht."
Ohnehin sei der Internetauftritt ein Balanceakt. Bereits 2022 gab die Abwehrfrau preis, dass sie als Werbefigur mehr Geld verdienen würde als mit dem Profidasein.
Im vergangenen Jahr fragte dann sogar der "Playboy" wegen Nacktfotos an, doch die 41-fache Nationalkickerin lehnte dankend ab.
DFB-Ass Giulia Gwinn will als Fußballerin gesehen werden
"Ich finde es super, dass der Frauenfußball sichtbarer wird und mehr an Bedeutung gewinnt, aber das macht es auf der anderen Seite nicht einfacher, erläuterte die Außenverteidigerin."
Viel lieber würde sie ausschließlich als Fußballerin wahrgenommen werden, denn darauf liege ihr Fokus.
"Ich bin keine Influencerin. Das Drumherum ist eine schöne Nebensache, die ich in Maßen genieße, die mich aber auf dem Feld niemals beeinträchtigen wird", versicherte Gwinn.
Bei der WM 2023 konnte sie der Welt ihre sportlichen Fähigkeiten leider nicht präsentieren. Im Vorfeld des Turniers zog sie sich bei einem Freundschaftsspiel gegen Frankreich in Dresden schon den zweiten Kreuzbandriss ihrer Karriere zu.
Das historische Aus der DFB-Damen begleitete sie dafür als ZDF-Expertin, ehe sie im September in der Nations League gegen Dänemark ihr Comeback feiern konnte.
Dafür läuft es in München diese Saison aber wie geschmiert. Nach 17 Spieltagen grüßen die Bayern ungeschlagen von der Tabellenspitze, Gwinn verpasste dabei nur eine Partie.
Titelfoto: Screenshot/Instagram/giuliagwinn, Sebastian Christoph Gollnow/dpa