Kantersieg nach Blitz-Rückstand: DFB-Frauen auf EM-Kurs!
Rostock - Die deutschen Fußballerinnen sind nur noch einen Schritt von der Qualifikation zur EM 2025 in der Schweiz entfernt. Dennoch war das lange Zeit mühevolle 4:1 (1:1) gegen Außenseiter Polen in Rostock ein Warnschuss für das Team von Bundestrainer Horst Hrubesch 55 Tage vor dem ersten Spiel bei den Olympischen Spielen in Marseille gegen Australien.
Trotz fast 90-minütiger Überlegenheit überzeugten die Deutschen am Freitagabend erst am Ende.
Natalia Badilla-Bidas schockte vor 18.765 Zuschauern mit ihrem Führungstreffer für die Gäste nach nicht einmal einer halben Minute die Gastgeberinnen.
Zum Ausgleich kam die deutsche Mannschaft dank eins Eigentores von Wiktoria Zieniewicz (34.). Lea Schüller (77.) und Giulia Gwinn (84./88., Foulelfmeter) mit einem Doppelschlag erlösten ihr Team mit ihren Treffern in der Schlussphase.
Deutschland führt die Gruppe nach drei Spielen mit neun Punkten vor Österreich und Island (jeweils 4 Punkte) und Polen (0) an.
Schon am Dienstag (18 Uhr) treffen die deutschen Spielerinnen in Gdynia erneut auf die Polinnen und können die Qualifikation perfekt machen.
Deutsche Frauen-Nationalmannschaft belohnt sich gegen Polen erst in der Schlussphase
Für die deutschen Spielerinnen wurde die Partie nach dem frühen Rückstand mehr und mehr zum Geduldsspiel. Zudem ließen Ungenauigkeiten den Spielfluss stocken.
Die bei den letzten beiden Länderspielen fehlende Kapitänin Alexandra Popp (30.) vergab per Kopf die beste Chance. Vier Minuten später verhalf Zieniewicz nach einem Eckball von Klara Bühl mit ihrem Kopfball ins eigene Tor den Gastgeberinnen zum Ausgleich.
Hrubesch reagierte in der Pause und nahm drei Wechsel vor. So brachte er die etatmäßige Abwehrchefin Marina Hegering für Bibiane Schulze Solano. Die Leverkusenerin Elisa Senßen und Laura Freigang ersetzten im Angriff Sjoeke Nüsken und Alexandra Popp.
Der Druck der Deutschen wuchs weiter, die Ungenauigkeiten blieben. Dennoch erarbeiteten sie sich zahlreiche Chancen, es fehlte aber die letzte Konsequenz.
In der 63. Minute hatten sie Glück, als die starke Pajot den Ball an die Latte des deutschen Tores setzte. In der 74. Minute der nächste Schreck: Marina Hegering musste nach nur 29 Minuten Spielzeit wegen Wadenproblemen den Platz wieder verlassen.
Schüller und Gwinn sorgten dann noch für das glückliche Ende.
Statistik zum Länderspiel zwischen Deutschland und Polen
EM-Qualifikation, Liga A, Gruppe 4
3. Spieltag
Deutschland - Polen 4:1 (1:1)
Deutschland: Frohms (VfL Wolfsburg) - Gwinn (Bayern München), Hendrich (VfL Wolfsburg), Schulze Solano (Athletic Bilbao - 46. Hegering (VfL Wolfsburg - 74. Lohmann (Bayern München))), Linder (TSG 1899 Hoffenheim) - Oberdorf (VfL Wolfsburg), Nüsken (FC Chelsea - 46. Senß (Bayer Leverkusen)) - Brand (VfL Wolfsburg - 71. Anyomi (Eintracht Frankfurt)), Bühl (Bayern München) - Popp (VfL Wolfsburg - 46. Freigang (Eintracht Frankfurt)), Schüller (Bayern München)
Polen: Szemik - Adamek (82. Brodzik), Zieniewicz, Woś, Wiankowska - Kamczyk (82. Lefeld), Matysik, Achcińska - Grabowska (69. Karczewska), Pajor, Padilla Bidas
Schiedsrichterin: Jelena Cvetkovic (Serbien) - Zuschauer: 18765
Tore: 0:1 Padilla Bidas (1.), 1:1 Zieniewicz (34./Eigentor), 2:1 Schüller (78.), 3:1 Gwinn (84.), 4:1 Gwinn (88./Foulelfmeter)
Gelbe Karten: - / Achcińska (1)Titelfoto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa