Es schüllert gegen Island! DFB-Knipserin köpft Tür zur EM schon einmal auf
Aachen - Zwei Spiele, sechs Punkte und die Tabellenführung der Gruppe 4! Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ist mit der Maximalausbeute in die Qualifikation für die Europameisterschaft 2025 gestartet. Beim 3:1-Erfolg gegen überforderte Isländerinnen avancierte am Dienstagabend die Stirn unserer Mittelstürmerin zum Zünglein an der Waage.
Im Unterschied zum komplett verbockten Beginn gegen Österreich waren die deutschen Damen im Duell mit den Kontrahentinnen aus dem hohen Norden sofort hellwach.
Bereits in der 4. Minute zappelte das Leder nämlich schon im Netz, weil Lea Schüller eine Halbfeld-Flanke von Sarai Lindner per Kopf zur frühen Führung veredelte.
Allerdings konnte die Hrubesch-Truppe den Schwung anschließend nicht wirklich mitnehmen, die Isländerinnen fanden mit zunehmender Spielzeit immer besser in die Partie - und nach 23 Zeigerumdrehungen auch zum Ausgleich.
Eine Hereingabe von Zomers rutschte etwas unglücklich bis zum langen Pfosten durch, wo Hlin Eiriksdottir den Ball bloß noch über die Linie drücken musste.
Aber dank der bärenstarken Popp-Vertreterin im Sturm-Zentrum hielt die Egalisierung nicht lang. Nach einer guten halben Stunde fand eine präzise und perfekt getimte Flanke von Klara Bühl erneut die Stirn von Schüller, die ihren Doppelpack zum 2:1 schnürte (34.).
Damit platzte der Knoten dann endgültig, bis zur Pause rissen die DFB-Damen das Duell komplett an sich und wurden noch vor dem Pausenpfiff infolge großer Verwirrung im isländischen Strafraum mit einem Stocher-Tor von Lena Oberdorf belohnt (45.+3).
Deutschland verpasst die Entscheidung, aber Island ist zu harmlos
Der späte Nackenschlag wirkte bereits wie der letzte Sargnagel für die Gäste, die nach dem Seitenwechsel gar nicht mehr ins Duell fanden und dem deutschen Angriffspressing über weite Strecken schlicht nicht gewachsen waren.
Allerdings verpassten es die Adlerträgerinnen zunächst, den Sack endgültig zuzumachen und spielten dadurch mit dem Feuer.
Ob Bühl (61.), Jule Brandt (62.) oder wieder Schüller - sie alle probierten es, doch immer wieder landete die Kugel auf, über oder neben der Querlatte, wenn sich nicht irgendwie noch eine Isländerin dazwischenwarf.
Da die Mannschaft von Trainer Thorsteinn Halldorsson auf der Gegenseite aber erst in der absoluten Schlussphase für etwas Gefahr sorgen konnte, blieb es letztlich beim hochverdienten zweiten Erfolg der deutschen Frauen in der EM-Quali.
Statistik zum Länderspiel zwischen Deutschland und Island
EM-Qualifikation, Liga A
Gruppe 4
2. Spieltag
Deutschland - Island 3:1 (3:1)
Deutschland: Berger (FC Chelsea) - Gwinn (Bayern München - 90.+1 Wolter (Eintracht Frankfurt)), Hendrich (VfL Wolfsburg), Schulze Solano (Athletic Bilbao), Linder (TSG 1899 Hoffenheim - 65. Rauch (North Carolina Courage)) - Oberdorf (VfL Wolfsburg) - Nüsken (FC Chelsea - 65. Minge (SC Freiburg)), Senß (Bayer Leverkusen - 77. Magull (Inter Mailand)) - Brand (VfL Wolfsburg - 77. Endemann (VfL Wolfsburg)), Schüller (Bayern München), Bühl (Bayern München)
Island: Birkisdottir - Gudny Arnardottir, Viggosdottir, I. Sigurdardottir, Heidarsdottir - Johannsdottir (79. Magnúsdóttir), Vilhjalmsdottir, Antonsdottir - Zomers (66. Jessen), Eiriksdottir (66. Gudrun Arnardottir), S. J. Jonsdottir (31. Nielsdottir)
Schiedsrichterin: Jana Adamkova (Tschechien)
Zuschauer: 16.503
Tore: 1:0 Schüller (4.), 1:1 Eiriksdottir (23.), 2:1 Schüller (34.), 3:1 Oberdorf (45.+3)
Gelbe Karten: Hendrich (1) / Gudny Arnardottir (1)Titelfoto: INA FASSBENDER / AFP, Sebastian Christoph Gollnow/dpa