90 Minuten auf der Bank: Darum ist Frankfurts Robin Koch trotzdem so wichtig für die Nationalelf
Frankfurt am Main/Lyon - Auch wenn er beim 2:0 der Deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich am gestrigen Samstag nicht zum Einsatz kam, könnte Eintracht Frankfurts Robin Koch (27) einer der Gewinner sein und sich so auch ein Ticket für die Heim-Europameisterschaft im kommenden Sommer sichern.
Sein großer Bonus gegenüber der großen Konkurrenz in der Innenverteidigung wie etwa dem BVB-Trio Niklas Süle (28), Nico Schlotterbeck (24) und Mats Hummels (35): Koch akzeptiert ohne Murren den Platz in der zweiten Reihe.
Das deutete auch ZDF-Experte Christoph Kramer (33) an. Und der muss es ja wissen: Bei der Fußball-WM 2014 gehörte er zum Kader des Weltmeisters - erst als Bankdrücker, dann bis zu seiner Verletzung im Endspiel als Leistungsträger.
Laut Kramer habe man nämlich auch deshalb damals das Turnier gewinnen können, weil die Spieler in der zweiten Reihe eben gerade keine Ansprüche gestellt und es so innerhalb der Mannschaft keine Gruppenbildung und damit schlechte Stimmung gegeben hätte.
"Er ist einer, der seinen Beitrag leisten kann. Er wird auch die Rolle, nicht in der ersten Elf zu sein, gut ausfüllen", hatte auch Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) gegenüber der "Bild" über Koch gesagt.
Julian Nagelsmann weiß, was er an Robin Koch hat
Nagelsmann weiß aber auch, dass er sich auf den Frankfurter Abwehrchef verlassen kann, wenn er ihn braucht, und Koch dann seine Leistung bringen wird.
Bereits vor der Länderspielpause im Oktober habe der Bundestrainer ihm gesagt, dass er durch gute Leistungen auf den Schirm gekommen sei, sagte Koch kürzlich im Interview mit "Sportbild".
Und im vergangenen November hätte der 27-Jährige bei den Testspiel-Pleiten gegen die Türkei und in Österreich im Kader stehen sollen, musste da aber verletzungsbedingt absagen.
Dennoch sei der Austausch mit Nagelsmann gut gewesen, habe ihm der Trainer Videoszenen geschickt, in denen Kochs Aufbauspiel bei der SGE zu Nagelsmanns Vorstellungen passt.
Dennoch weiß der Adlerträger, dass die Konkurrenz im Nationalteam natürlich groß ist. "Das gibt es viele tolle Jungs", sagte er. Koch weiß aber auch: "Ich muss mich nicht verstecken."
Vielleicht kann er das ja am kommenden Dienstag (20.45 Uhr, RTL) beim Spiel im heimischen Waldstadion gegen die Niederlande unter Beweis stellen und seinen ersten Einsatz in der Nationalelf seit Juni 2021 feiern.
Titelfoto: Arne Dedert/dpa