Saudis stellen irren Antrag: Jetzt wollen sie auch noch in die Champions League!
Riad (Saudi-Arabien) - Steht die Saudi Pro League nach ihrem pompösen Transfersommer vor dem nächsten Meilenstein? Angeblich wollen die Scheichs künftig ein Team in der europäischen Königsklasse antreten lassen.
Wie die italienische Tageszeitung Corriere dello Sport berichtet, planen die Verantwortlichen des Arabischen Fußballverbands in Zusammenarbeit mit dem Staatsfonds PIF bereits in den kommenden Monaten einen Antrag an die UEFA.
Demnach werden sie darin die Einführung einer sogenannten "Wildcard" ab der Saison 2024/25 für den Meister der Saudi Pro League fordern.
Ab der besagten Spielzeit wird die Champions League in einem neuen Modus ausgetragen. Die klassische Gruppenphase ist dann Geschichte, dafür sollen sich alle 36 teilnehmenden Teams zunächst in einer gemeinsamen Liga duellieren.
Jede Mannschaft bestreitet dabei acht Spiele gegen acht verschiedene Gegner, die durch Auslosung aus vier gleich großen Töpfen bestimmt werden. Der erste Topf besteht aus dem Titelverteidiger sowie den Meistern der besten acht Ligen Europas, die anderen setzen sich absteigend aus der UEFA-Koeffizientenliste zusammen.
Wenig überraschend ist ein Startplatz für Saudi-Arabien dabei bislang eigentlich nicht vorgesehen, denn die erfolgreichsten SPL-Teams starten - geografisch korrekt - bereits in der asiatischen AFC Champions League.
Spielen Cristiano Ronaldo, Neymar oder Sadio Mané bald doch wieder Champions League?
Da sich das Format ohnehin ändert, würden die arabischen Fußballbosse die offene Tür laut dem Bericht gern für die noch grundlegendere Umwälzung nutzen, um ihrer finanzstarken Liga mehr internationale Bedeutung zu verschaffen.
Zwar sind Scharen an Superstars - unter anderem Cristiano Ronaldo (38), Sadio Mané (31), Neymar (31), Riyad Mahrez (32), Karim Benzema (35), Roberto Firmino (31) und N'Golo Kanté (32) - inzwischen in die Wüste gewechselt, doch die Infrastruktur und das Prestige des saudischen Oberhauses hat noch lange nicht das gewünschte Level erreicht.
Die namhaften Ballvirtuosen dürften sich mit einem CL-Startplatz weiterhin auf der wohl größten Fußball-Bühne auf Vereinsebene präsentieren, während die Saudi Pro League ihren globalen Siegeszug fortsetzen könnte.
Natürlich ergeben sich mit der potenziellen "Wildcard" aber auch Fragen und Probleme. Primär würde der Klub aus der Luxus-Liga einem europäischen Verein zwangsläufig den Startplatz streitig machen. Darüber hinaus wären laute Proteste europäischer Fangruppen wohl unvermeidbar.
Titelfoto: Matthias Balk/dpa, AFP