Nyon/Schweiz - Nach den Plänen einiger europäischer Top-Klubs, mit der Super League eine eigene Liga zu gründen, sah sich die UEFA offenbar genötigt, die Champion League attraktiver zu machen. Die Pläne liegen nun auf dem Tisch - und haben es in sich.

Bisher kämpften 32 Teams in acht Gruppen um das Weiterkommen. Ab der Saison 2024/25 werden aber 36 Mannschaften um den begehrten Henkelpott spielen!

Die vier zusätzlichen Teams qualifizieren sich über drei verschieden Wege.

Ein Platz geht an den Drittplatzierten des fünftbesten Landes der Fünf-Jahreswertung. Zwei Plätze gehen an die beiden Länder, deren Klubs in der Vorsaison in allen europäischen Wettbewerben am besten abgeschnitten haben. Ein Platz geht an einen weiteren nationalen Meister einer Nation ohne direkten Champions-League-Platz über die Qualifikationsphase.

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Die nun vier zusätzlichen Teams bilden jedoch keine zusätzliche Gruppe in der Gruppenphase und werden auch nicht auf andere Gruppen aufgeteilt. Stattdessen wird es zukünftig nur noch eine Gruppe geben!

Alle Vereine spielen zunächst in einem Ligasystem. Jede Mannschaft bestreitet acht Spiele - vier zu Hause und vier auswärts. Die Partien werden zuvor aus vier Lostöpfen ausgelost.

Nach den acht Spieltagen wird die Tabelle zur Hand genommen. Die besten acht Vertreter qualifizieren sich direkt für das Achtelfinale, während die letzten zwölf komplett ausscheiden.

Die Teams auf dem neunten bis 24. Platz der Ligaphase spielen in einer K.-o.-Runde aus Hin- und Rückspiel um die verbleibenden acht Achtelfinalplätze!

Mit dem bisherigen System konnten sich die Mannschaften nach maximal sechs Spielen für das Achtelfinale qualifizieren. Beim neuen System kann das für einige Teams zehn Spiele dauern!

Also die acht Spiele der "Liga" und die besagte K.-o.-Runde.

Die 16 Teilnehmer des Achtelfinales spielen das gewohnte System aus Viertelfinale, Halbfinale und Finale aus. Außer im Finale stets mit Hin- und Rückspiel und ohne Auswärtstorregel.

Insgesamt wird es durch dieses System ab 2024 pro Saison 100 zusätzliche Champions-League-Spiele geben! Ein Geldsegen für die UEFA. Die Reform der europäischen Klubwettbewerbe bringt der UEFA laut Sportschau bis zu 40 Prozent mehr Einnahmen.

Ob mit diesem System den Zentralisierungstendenzen auf wenige erfolgreiche Klubs in Europa entgegengewirkt werden kann, ist jedoch sehr fraglich.

Kleine Vereine haben durch mehr Champion-League-Partien zwar Chancen auf mehr Einnahmen, aber wenn sie sich dafür mit einem noch volleren Terminplan als die Top-Klubs quälen müssen, fließt der größte Geldbetrag letztendlich doch wieder an die bekannten Namen wie ManCity, Real Madrid oder Bayern München.

Die Mehrbelastung ist aber auch den Top-Klubs ein Dorn im Auge. Liverpool-Coach Jürgen Klopp (55) äußerte sich schon öfter kritisch über die extreme Belastung der Profis und den vollen Kalender. Er sorgt sich um die Gesundheit seiner Spieler.

Der ehemalige BVB-Trainer wurde deshalb vergangenes Jahr gegenüber dem Kicker besonders deutlich. "Es gibt nur eine Richtung, wohin das führt: gegen die Wand", schoss Klopp in Richtung des UEFA-Präsidenten Aleksander Ceferin (55).

Nicht zuletzt wegen der Kritik hat die UEFA ihre Pläne bereits abgemildert. Diese wollte die Ligaphase zunächst mit zehn Spieltagen bestreiten!