Madrid (Spanien) - Was für ein überragendes Duell auf Weltklasse-Niveau! Der FC Chelsea hat nach der 1:3-Hinspielpleite gegen Real Madrid die Sensation denkbar knapp verpasst. Die Blues flogen trotz eines 3:2-Sieges nach Verlängerung im Champions-League-Viertelfinal-Rückspiel raus.

Die Tore im Santiago Bernabeu erzielten Mason Mount zum 1:0 (15. Minute), Antonio Rüdiger zum 2:0 (51.) und Timo Werner zum 3:0 für die Blues (75.), bevor Rodrygo das 1:3 gelang (80.) und Karim Benzema den 2:3-Anschlusstreffer markierte (96.).

Doch zuvor starteten die Hausherren mutig in die Partie und hatten durch einen Freistoß von Benzema die erste Chance, der Kapitän zielte aber einen Meter zu hoch (11.).

Auch die Gäste versteckten sich nicht. Werner und Kai Havertz zurrten immer wieder an ihren Ketten, zudem köpfte Rüdiger eine Ecke aufs Gehäuse der Königlichen (13.).

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So überraschte es nicht, dass die Blues wenig später in Führung gingen. Werner legte am Ende einer ansehnlichen Kombination gedankenschnell mit dem Knie in den Lauf von Mount vor, der aus zwölf Metern zentraler Position platziert mit der Innenseite halbhoch in die rechte Ecke zum 1:0 einschoss (15.).

Nun glaubte der englische Spitzenklub endgültig an das Wunder und spielte beschwingt. Trotzdem musste der Titelverteidiger defensiv höllisch aufpassen, weil auch die Galaktischen weiter zu Möglichkeiten kamen. Gerade Benzema demonstrierte seine Weltklasse-Fähigkeiten immer wieder, ohne allerdings entscheidende Akzente setzen zu können.

Auf der anderen Seite ließ Rüdiger einen Distanzknaller los, verfehlte den Kasten jedoch (34.). So blieb es zur Pause bei der knappen Gästeführung. Aber nicht lange! Denn im zweiten Abschnitt legte Chelsea nach.

Erst wurde der Versuch von Reece James noch zur Ecke abgefälscht. Dann köpfte Rüdiger den anschließenden Standard von Mount wuchtig aus rund elf Metern in die rechte Ecke ein - 2:0 für die Londoner (51.)!

Kurz danach scheiterte Toni Kroos mit seinem 20-Meter-Freistoß an CFC-Keeper Edouard Mendy (55.). Auf der anderen Seite traf Havertz aus spitzem Winkel nur das Außennetz (57.), ehe die Blues vermeintlich nachlegten. Havertz und Mount gewannen gegen Ferland Mendy den Ball, der zu Marcos Alonso gelangte.

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Dessen Hereingabe blockte Dani Carvajal, im zweiten Versuch wuchtete der spanische Ex-Nationalspieler das Leder aber in den rechten Knick - doch der Treffer zählte nicht! Der Linksverteidiger hatte die Kugel zuvor leicht an die Hand bekommen. Eine nachvollziehbare, aber bittere Entscheidung (64.)!

Nun ging es in hohem Tempo rasant rauf und runter. Benzema traf per Kopf nur die Latte (66.), bevor Werner netzte. Der deutsche Nationalstürmer spielte seine Geschwindigkeit aus, ließ Casemiro und David Alaba im Strafraum aussteigen, schoss aus wenigen Metern aufs Tor und traf, obwohl Thibaut Courtois noch dran war - 3:0 für die Blues (76.)!

Doch die Königlichen kamen durch einen Geniestreich zurück in dieses hochgradig packende Duell. Luka Modric bediente Rodrygo mit einem traumhaften Außenristpass in den Lauf, den der brasilianische Nationalspieler volley nahm und in die rechte Ecke einschoss - nur noch 1:3 (80.).

In der Folge entwickelte sich eine wahre Nervenschlacht auf allerhöchstem Niveau. Modric scheiterte an Mendy (82.), der für Werner eingewechselte Christian Pulisic setzte das Leder für die Gäste gleich zweimal per Volley drüber (90.+2/90.+4), sodass es in die Verlängerung ging.

In dieser war es dann Benzema, der sich für den 2:3-Anschlusstreffer verantwortlich zeigte. Vinicius Junior hatte auf der linken Seite zu viel Platz und konnte das Leder in die Mitte chippen, wo sich der französische Nationalstürmer hochschraubte und gegen Mendys Laufrichtung einköpfte (96.).

In dieser Phase war das Momentum auf Real-Seite. Doch Joker Eduardo Camavinga verzog knapp (103.), bevor die Gäste wieder die Kontrolle übernahmen, schließlich brauchten sie ein Tor zum Weiterkommen.

Courtois war allerdings gegen den neu gekommenen Hakim Ziyech auf dem Posten (114.), dazu köpfte Havertz völlig freistehend aus wenigen Metern vorbei (117.) und auch Jorginho verzog (119.).

So setzten sich die Königlichen am Ende denkbar knapp durch, kamen mit einem dunkelblauen Auge davon und zogen ins Halbfinale ein. Doch Chelsea hat sich teuer verkauft, eine starke Leistung gezeigt und sich erhobenen Hauptes aus der Champions League verabschiedet.