Belgrad (Serbien) - Vor rund zwei Monaten hatten Stuttgart-Anhänger beim Champions-League-Auswärtsspiel ihrer Mannschaft in Belgrad unliebsame Bekanntschaft mit Fans von Roter Stern gemacht. Nun traf es auch reisefreudige Gäste aus den Niederlanden, deren Klub PSV Eindhoven sich am heutigen Dienstagabend (21 Uhr) in der serbischen Hauptstadt behaupten muss.
Denn wie Stunden vor Anpfiff der Partie im mit rund 55.000 Zuschauern fassenden Stadion Rajko Mitić bekannt wurde, lieferten sich Fan-Gruppen beider Vereine am Tag zuvor eine massive Schlägerei im Zentrum der Millionenmetropole.
Nach Angaben übereinstimmender Quellen seien bei den Ausschreitungen Mitglieder der aktiven Fanszene namens Delije (zu Deutsch: Helden) des serbischen Rekordmeisters beteiligt gewesen.
Diese hätten eine größere Gruppe niederländischer Anhänger auf einer Hauptstraße gezielt abgefangen und in der Folge unvermittelt attackiert.
Filmmaterial, das auf der Social-Media-Plattform X kursiert, soll die vermeintliche Auseinandersetzung zeigen: Maskierte Personen gehen aufeinander los, liefern sich eine Schlägerei - und auch Leuchtfackeln kommen dabei zum Einsatz.
Vor Champions-League-Duell zwischen Belgrad und Eindhoven: X-Videos sollen Schlägerei zwischen Fußballfans zeigen
Nach Ausschreitungen in Belgrad: Polizei ermittelt gegen zehn Personen
Laut Telegraf.rs sei durch die herbeigeeilten Polizisten die Identität mehrerer Personen festgestellt worden. Gegen zehn mutmaßliche Täter werde nun ermittelt, berichtet die landesweite Nachrichtenplattform unter Berufung auf das Innenministerium. Demnach handele es sich um neun Festgenommene im Alter zwischen 19 und 26 Jahren sowie einen Minderjährigen.
Bei zwei von ihnen hätten Ordnungshüter bei einer durchgeführten Kontrolle Teleskopschlagstöcke sichergestellt. Verletzt wurde bisherigen Erkenntnissen zufolge niemand, die Ermittlungen laufen an.
Ende November des vergangenen Jahres waren Anhänger des Bundesligisten VfB Stuttgart von gewaltsuchenden Roter-Stern-Fans attackiert und dabei verletzt worden. Die Ultras der Schwaben hatten die Begegnung im Balkanstaat wegen Nackt-Kontrollen und umstrittenen Überprüfungen an der Grenze boykottiert.