Donyell Malen wird Dortmunds Man of the Match - und alle fragen sich, warum

Newcastle - Die Dortmunder Freude über den immens wichtigen Auswärtssieg (1:0) im englischen Regen von Newcastle war noch nicht richtig verklungen, da gab es schon Diskussionen um eine fragwürdige UEFA-Entscheidung.

Emsig, aber ohne Zielwasser: BVB-Außenbahnspieler Donyell Malen (24, r.) fiel vor allem in der ersten Halbzeit durch zahlreiche Abschlüsse auf, ließ im Laufe des Spiels aber etwas nach.
Emsig, aber ohne Zielwasser: BVB-Außenbahnspieler Donyell Malen (24, r.) fiel vor allem in der ersten Halbzeit durch zahlreiche Abschlüsse auf, ließ im Laufe des Spiels aber etwas nach.  © Lindsey Parnaby/dpa

Drei Punkte in der Fremde geholt und mit dem direkten Kontrahenten in der Champions-League-Gruppe F gleichgezogen, was will man eigentlich mehr?

Bei Borussia Dortmund wurde der perfekte Mittwoch-Abend von Newcastle lediglich durch die Verletzung von Kapitän Emre Can (29) etwas getrübt. Der Defensivmann hatte einen Pferdekuss oberhalb des rechten Knies abbekommen.

Später signalisierte er zum Glück, dass es sich um keine schwerere Verletzung handeln dürfte. So hatten die BVB-Akteure mehr Zeit sich mit einem Randthema zu beschäftigen.

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Es geht um die obligatorische UEFA-Auszeichnung zum "Man of the Match", die der Ausrichter nach jeder Partie der Königsklasse verteilt.

Der strahlende Gewinner war diesmal Außenstürmer Donyell Malen (24), der beim Stand von 1:0 in der 78. Minute Abwehrspieler Niklas Süle (28) weichen musste. Bis dahin hatte der Niederländer ohne Frage einen sauberen Auftritt hingelegt. Aber auch einen herausragenden?

Gregor Kobel und die Latte sichern dem BVB die weiße Weste

Im Rampenlicht: Dortmunds Teufelskerl Gregor Kobel (25, 1.v.r.) vereitelte wieder einmal zahlreiche Großchancen des Gegners.
Im Rampenlicht: Dortmunds Teufelskerl Gregor Kobel (25, 1.v.r.) vereitelte wieder einmal zahlreiche Großchancen des Gegners.  © OLI SCARFF / AFP

Immerhin sieben Abschlüsse waren für den Offensivspieler notiert, davon vergab er jedoch zwei in der Anfangsphase fast schon fahrlässig.

Hinzu kommen eine angekommene Flanke und eine Zweikampfquote von mehr als 50 Prozent gewonnener Duelle. Die UEFA führte bei ihrer Entscheidung außerdem die "Energie" an, die Malen ausstrahlte.

Als klassischer Matchwinner hätten jedoch vielmehr Siegtorschütze Felix Nmecha (23) oder Keeper Gregor Kobel (25) getaugt. Speziell der BVB-Schlussmann bewahrte sein Team mehrfach mit herausragenden Paraden vor einem Gegentor.

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Mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein und einem Augenzwinkern meinte Kobel in einer Medienrunde anschließend: "Ich glaube, die mögen Torhüter nicht so."

Leicht gefrustet schob der Schweizer dann nach: "Bisher kriege ich irgendwie nie einen [...] aber es ist, wie es ist, damit muss ich klarkommen." Selbstverständlich gratulierte Kobel kameradschaftlich dem prämierten Malen: "Zu Donny - ich gönne es meinen Teamkollegen immer!"

Doch selbst BVB-Coach Edin Terzić (40) ließ etwas Verwunderung über die Entscheidung gegen Kobel durchblicken: "Wir wollen ja nicht nur, dass die Jungs selbstbewusst sind, sondern auch hungrig bleiben. Er hat ja dann in paar Wochen die nächste Gelegenheit dazu."

Titelfoto: Bildmontage: Lindsey Parnaby/dpa

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