Märchen-Start, großes Pech und Traumtore: Wechselbad der Gefühle für deutschen Keeper!
Madrid (Spanien) - Was für eine irre Achterbahnfahrt für Stefan Ortega! Der deutsche Keeper von Manchester City stand im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Real Madrid erst überraschend in der Startelf, wurde dann vom Pech verfolgt, jubelte über zwei Traumtore - aber beim 3:3-Remis am Ende trotzdem nicht über den Sieg.
Eigentlich war Stammkraft Ederson am Dienstagabend wieder fit, doch Pep Guardiola entschied sich dennoch unverhofft für ehemaligen Bielefelder und "außergewöhnlichen Torhüter", wie er vor dem Match schwärmte.
Es sollte ein turbulenter Abend für den 31-Jährigen werden. Nach nicht einmal zwei Minuten stand aber direkt sein Gegenüber Andriy Lunin im Mittelpunkt.
Der Courtois-Vertreter sah bei einem frech um die Mauer gezogenen Freistoß von Bernardo Silva nämlich gar nicht gut, wurde komplett überrumpelt und ließ die Kugel zum frühen 1:0 für Man City in die Maschen rutschen (2.).
Die Freude währte allerdings nur kurz, denn anschließend verabschiedete sich Glücksgöttin Fortuna gänzlich von der Schulter des Nordhessen, der noch vor wenigen Jahren mit 1860 München und der Arminia in der 2. Bundesliga kickte. Gleich zwei abgefälschte Bälle vermiesten ihm das Königsklassen-Märchen.
Erst wurde ein Camavinga-Schuss unhaltbar von Ruben Dias für den zwischenzeitlichen Ausgleich der Königlichen abgefälscht und nur 120 Sekunden später ließ Rodrygo die Kugel über die Hacke von Manuel Akanji und vorbei an Ortega in den himmelblauen Kasten kullern.
Auch Manchester City dreht das Spiel, Real Madrid mit dem erneuten Ausgleich
Immerhin kam bis zur Pause kein weiteres Unglück mehr beim Ex-Bundesliga-Keeper hinzu, die erneut schnelle Antwort blieb aber auch aus, da sich seine Kollegen auf der anderen Seite des Feldes über weite Strecken des ersten Durchgangs die Zähne ausbissen.
Das änderte sich in der zweiten Halbzeit eingangs kaum, erst ab der Stundenmarke endeten die langen Ballbesitzphasen der Cityzens häufiger im Abschluss - und in der 66. Minute in einem ganz besonderen, als sich Phil Foden die Kugel schnappte und sie so ansatzlos wie traumhaft in den linken Winkel jagte (66.).
Und keine fünf Zeigerumdrehungen später stellte der frühere Leipziger Josko Gvardiol das Spiel erneut komplett auf den Kopf. Auch der Innenverteidiger entschied sich dabei für die sehenswerte Variante und schmetterte das Leder mit seiner linken Klebe neben den rechten Pfosten (71.).
Damit war das Spektakel aber noch nicht vorbei, denn in der Schlussphase durften dann wieder die Blancos feiern, weil Fede Valverde eine Vinicius-Flanke von der linken Seite trocken zum 3:3-Ausgleich über die Linie beförderte.
Dabei blieb es schließlich, womit im Rückspiel des Kracher-Duells weiterhin alles völlig offen ist!
Erstmeldung von 20.58 Uhr, zuletzt aktualisiert 22.56 Uhr.
Statistik zum Champions-League-Spiel zwischen Real Madrid und Manchester City
Champions League, Viertelfinale
Hinspiele
Real Madrid - Manchester City 3:3 (2:1)
Real Madrid: Lunin - Carvajal, Tchouaméni, Rüdiger, Mendy - Kroos (72. Modric) - Valverde, Camavinga - Bellingham - Rodrygo (71. Diaz), Vinicius Junior (86. Joselu)
Manchester City: Ortega - Stones, Akanji, R. Dias, Gvardiol - Rodri, Kovacic - B. Silva, Foden (87. Alvarez), Grealish - Haaland
Schiedsrichter: Francois Letexier (Frankreich) -
Zuschauer: 76.680
Tore: 0:1 B. Silva (2.), 1:1 R. Dias (12./Eigentor), 2:1 Rodrygo (14.), 2:2 Foden (66.), 2:3 Gvardiol (71.), 3:3 Valverde (79.)
Gelbe Karten: Tchouaméni (3), Carvajal (2) / Akanji (2), B. Silva (1)Titelfoto: JAVIER SORIANO / AFP, Pierre-Philippe MARCOU / AFP