"Verpiss dich": Hass-Banner gegen Trainings-Torhüter in der 2. Bundesliga!

Münster - Da ist einer mal so gar nicht erwünscht! Bereits am Freitagabend protestierten Fans in der 2. Bundesliga gegen einen Trainings-Torhüter - Grund ist dessen Vergangenheit.

Philipp Kühn (32) verabschiedete sich als langjähriger Leistungsträger und Lautsprecher im Sommer nach sechs Jahren aus Osnabrück - einem der ärgsten Rivalen Münsters.
Philipp Kühn (32) verabschiedete sich als langjähriger Leistungsträger und Lautsprecher im Sommer nach sechs Jahren aus Osnabrück - einem der ärgsten Rivalen Münsters.  © Friso Gentsch/dpa

Diese Botschaft war an Ablehnung nicht zu überbieten: "Du pöbelndes Osnaschwein, hast bei uns im Verein nichts verloren, verpiss dich Kühn!"

Gemeint ist Philipp Kühn, zuletzt sechs Jahre lang Keeper beim VfL Osnabrück und zumeist Nummer eins. Mit den Lila-Weißen stieg er zweimal aus der 3. Liga auf und zweimal aus dem Unterhaus wieder ab.

Nur diesmal bekam der 32-Jährige im Zuge des Kaderumbaus keinen neuen Vertrag in Osnabrück und ist seitdem auf Klubsuche. Da kam die Gelegenheit Münster (knapp eine Autostunde entfernt) wie gerufen!

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Denn beim Zweitliga-Aufsteiger herrscht Personalnotstand im Tor: Sowohl die Nummer zwei Morten Behrens (27) als auch die Nummer drei Marian Kirsch (20) fallen mit Fingerverletzungen länger aus.

Kühn war verfügbar, trainiert seit einer Woche bei den Preußen mit. Auf Wunsch der Sportlichen Leitung, aber gegen den Willen der Ultras!

Philipp Kühn ist bei Preußen Münster nach seiner Zeit beim VfL Osnabrück nicht erwünscht

Unmissverständliche Botschaft: Torhüter Philipp Kühn ist in Münster nicht erwünscht.
Unmissverständliche Botschaft: Torhüter Philipp Kühn ist in Münster nicht erwünscht.  © imago/osnapix

Münster und Osnabrück sind seit Ewigkeiten stark rivalisiert, wenngleich das letzte Liga-Duell schon einige Jahre her ist.

Und doch gibt es zwischen Kühn und Münster es eine Vorgeschichte, obwohl der Keeper nie gegen Preußen spielte:

Demnach habe der 32-Jährige in der Vergangenheit Kommentare gegen Preußen Münster im Netz gelikt und damit seine Abneigung zum Ausdruck gebracht. Für die Ultras ein No-Go!

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Der Fall erinnert stark an die Posse um Kay Seidemann, der im Sommer von Rot-Weiß Erfurt zum Erzrivalen Carl Zeiss Jena wechselte und in der Vergangenheit im Netz ebenfalls Stimmung gegen seinen heutigen Arbeitgeber machte.

Seitdem stellen die Ultras ihre Abneigung gegen den Spieler offensiv zur Schau. Ob es für Kühn nach den Fan-Protesten in Münster zu einem Vertrag reicht? Eher unwahrscheinlich.

Titelfoto: Bildmontage: Friso Gentsch/dpa, IMAGO / osnapix

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