Traumtore am Fließband: Kleeblatt-Klatsche crasht Darmstadts Meisterfeier

Fürth - Schaulaufen des feststehenden Aufsteigers Darmstadt 98 bei der SpVgg Greuther Fürth. Den angepeilten Meistertitel der 2. Bundesliga verpasste die Truppe von Trainer Torsten Lieberknecht aber aufgrund der 0:4 (0:2)-Niederlage, da sich die Konkurrenz aus Heidenheim keinen Patzer erlaubte.

Für Darmstadts Kapitän Fabian Holland (M.) gab es im ersten Durchgang genau so wenig Durchkommen, wie für seine Mitspieler.
Für Darmstadts Kapitän Fabian Holland (M.) gab es im ersten Durchgang genau so wenig Durchkommen, wie für seine Mitspieler.  © dpa/Daniel Löb

Dass es bei den sicher aufgestiegenen Gästen sowie den vor dem Abstieg bewahrten Hausherren faktisch gesehen um nicht mehr viel ging, machte das Geschehen auf dem Feld schnell klar. Zwar hätten die Kleeblätter nach nur 20 Sekunden durch Lukas Petkov führen können, Lilien-Ersatzkeeper Alexander Brunst war jedoch gerade noch zur Stelle (1. Minute).

Hiernach geschah lange nichts - bis der Ball tatsächlich doch im Darmstädter Kasten zappelte. Am Ende zählte der Treffer von Tobias Raschl nicht, da Ragnar Ache zuvor im Abseits gestanden hatte (26.). Richtig bitter wurde es für den Aufsteiger wenige Zeigerumdrehungen später. Nach einer Tätlichkeit, die erst durch einen VAR-Check deutlich wurde, flog Patric Pfeiffer vom Platz (31.).

In der Folge erhöhte Fürth natürlich den Druck, während den Südhessen weiterhin nur wenig einfiel, um sich aus der Umklammerung zu lösen. Der einzige, dem man den unbedingten Siegeswillen kilometerweit ansah, war Coach Lieberknecht, der sich für wiederholtes Meckern sogar Gelb abholte (34.).

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Mit seiner vorgelebten Galligkeit gelang es ihm aber scheinbar, seine Mannen dazu zu motivieren, sich bis zum Pausenpfiff keinen Gegentreffer einzufangen. Aufgrund der Ergebnisse auf den weiteren Plätzen, war die Zweitliga-Meisterschaft somit immer noch der Stand der Dinge.

Patric Pfeiffer sieht Rot: Lilien lange Zeit in Unterzahl bei Greuther Fürth

Aufgrund einer Tätlichkeit gegen Ragnar Ache sah Darmstadts Patric Pfeiffer (l.) früh im Spiel die Rote Karte.
Aufgrund einer Tätlichkeit gegen Ragnar Ache sah Darmstadts Patric Pfeiffer (l.) früh im Spiel die Rote Karte.  © dpa/Daniel Löb

Darmstadt verliert in Unterzahl: Heidenheim-Ausrutscht bringt trotzdem die Meisterschaft

Auch Eintracht-Leihgabe Ragnar Ache (l.) versuchte sich an einem Treffer, scheiterte jedoch knapp.
Auch Eintracht-Leihgabe Ragnar Ache (l.) versuchte sich an einem Treffer, scheiterte jedoch knapp.  © dpa/Daniel Löb

Kurz nach Wiederanpfiff rutschte der SVD-Defensive schließlich aber doch einer durch: Mit einem wahren Gewaltschuss aus kurzer Distanz und spitzem Winkel nach einer Eckball-Variation ließ Raschl dem Darmstädter Keeper keinerlei Chance zur Parade und sorgte für die zu diesem Zeitpunkt durchaus verdiente Führung (50.).

Und scheinbar hatten die Mittelfranken nun durchaus Gefallen am Toreschießen wuchtiger Natur gefunden. Weil sich kein passender Anspielpartner fand, zog Simon Asta einfach mal aus rund 16 Metern ab und hämmerte die Pille direkt unter den Querbalken (58.).

Letztlich wurde es dann doch noch richtig bitter für die Lieberknecht-Truppe. Recht ungestört kam Petkov zunächst über rechts zum Flanken und fand den Kopf des ebenfalls frei stehenden, kurz zuvor erst eingewechselten Armindo Sieb, der sich die Gelegenheit zur 3:0-Vorentscheidung nicht nehmen ließ (71.).

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Nächster Treffer, nächstes Traumtor: Auf links wackelte Julian Green zunächst locker seinen Gegenspieler aus, ehe er aus 25 Metern zum Schuss ansetzte und diesen unnachahmlich in den Winkel schweißte (78.).

Am Ende mussten sich die Lilien gewaltig über den gewaltigen Patzer ärgern. Denn im Parallelspiel drehte Heidenheim die Partie bei Jahn Regensburg in einem Herzschlagfinale und schnappte Darmstadt die Zweitliga-Meisterschaft doch noch vor der Nase weg.

Titelfoto: dpa/Daniel Löb

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