"Kriminelle Energie": 20 verletzte Einsatzkräfte nach Rostocker Randale
Paderborn - Der SC Paderborn gewinnt sein letztes Spiel vor der Winterpause in der 2. Bundesliga gegen Hansa Rostock klar und deutlich mit 3:0 (1:0) und nach Abpfiff steht alles, aber nicht das Ergebnis im Vordergrund. Hässliche Szenen im Gästebereich überschatten die Partie.
Dieser Auftritt warf kein gutes Licht auf die Hansa-Fans! Was am Freitagabend in der Home Deluxe Arena auf den Rängen abging, hatte nichts mit Fußball zu tun, sondern mit Gewalt, Provokation und Zerstörungswut.
Nach zweimaliger Spielunterbrechung wegen Ausschreitungen der Gästefans stand die Partie kurz vor dem Abbruch.
In einer gemeinsamen Presseerklärung von Gastgeber Paderborn und der örtlichen Polizei wird hart mit den Randalierern aus Rostock ins Gericht gegangen. Die Rede ist von "massiven Ausschreitungen im Gästeblock".
Etwa "150 gewaltbereite Gästefans" zeigten sich von ihrer hässlichsten Seite, "versammelten sich vor dem Gästeausgang [...] und bewarfen die Einsatzkräfte mit diversen Gegenständen".
Nicht ohne Folgen: "Insgesamt acht Ordnungsdienst-Mitarbeiter und zwölf Polizeibeamte erlitten Verletzungen, eine Polizistin musste mit einer Schnittverletzung ins Krankenhaus."
Hansa Rostock: Einige Anhänger zeigen sich von ihrer "hässlichen Seite"
Doch damit nicht genug: "Kurz vor Ende der Partie kletterte zudem ein Fan der Gäste über den Zaun in Block H (Sitzplatz-Bereich) und verletzte dort einen neutralen Zuschauer schwer am Kopf. Der Mann musste per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden."
Es ist ein Bild der Schande, das Rostock zum wiederholten Mal abgab. Bereits in der Vorwoche gegen Schalke kam es zu Ausschreitungen und einer Spielunterbrechung - im heimischen Stadion!
Dass es angesichts des DFL-Beschlusses zum Investoren-Einstieg zu Protesten kommen würde, war absehbar. Was dann aber passierte, war unzumutbar:
"Die Geschehnisse gehen [...] weit über das zu erwartende Maß hinaus. Mit hoher krimineller Energie haben wenige Gästefans Grenzen überschritten, Verletzungen unbeteiligter Stadion-Besucher sowie massive Sachbeschädigungen und ein Spielabbruch in Kauf genommen."
Auch sportlich gerät die Kogge immer mehr ins Schlingern. Die Trennung von Trainer Alois Schwarz (56) brachte kurzfristig keinen Effekt - im Gegenteil:
Erneut beendeten die Rostocker das Spiel in Unterzahl, diesmal flog Keeper und Kapitän Markus Kolke (33) nach einer Notbremse vom Platz.
Titelfoto: Bildmontage: David Inderlied/dpa