Clever oder Quatsch? Platzverweis bei "Not gegen Elend" erhitzt die Gemüter

Braunschweig - Kein Spiel für Fußball-Feinschmecker! Im Duell der Enttäuschten maßen am 13. Spieltag der 2. Bundesliga mit Eintracht Braunschweig und dem VfL Osnabrück der Tabellenletzte und der Vorletzte ihre Kräfte. Ein strittiger Platzverweis ließ die Emotionen hochkochen und entschied die Partie mit.

Michaël Cuisance (24, links) trifft per Elfmeter.
Michaël Cuisance (24, links) trifft per Elfmeter.  © Swen Pförtner/dpa

Die Gäste aus Osnabrück mussten die letzten 30 Minuten in Unterzahl absolvieren, weil Mittelfeldspieler Michaël Cuisance die Gelb-Rote Karte sah.

Die erste Verwarnung hatte der Franzose in Halbzeit eins berechtigterweise für ein taktisches Foul gesehen.

Als im 2. Durchgang die Intensität und Hitzigkeit auf dem Platz zunahmen, foulte Cuisance auf Höhe der Mittellinie erneut. Der Schiedsrichter entschied auf Freistoß.

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Der Osnabrücker stellte sich deshalb - wie es an jedem Wochenende unzählige Fußballer in Profi- oder Amateurbereich machen - vor den Ball, wich danach sofort zurück. Cuisance hob sogar noch entschuldigend die Arme, doch der Braunschweiger Fabio Kaufmann führte den Freistoß schnell aus und schoss den Osnabrücker ab.

Für das Im-Weg-stehen zückte Schiedsrichter die zweite gelbe Karte - in der Summe also ein Platzverweis. Eine sehr harte Entscheidung, die für minutenlange Diskussionen sorgte.

Braunschweig geht zweimal in Führung, Osnabrück antwortet doppelt per Strafstoß

Als Michaël Cuisance (2.v.r) vom Platz gestellt wird, kommt es zu Diskussionen mit dem Unparteiischen.
Als Michaël Cuisance (2.v.r) vom Platz gestellt wird, kommt es zu Diskussionen mit dem Unparteiischen.  © Swen Pförtner/dpa

Fußball wurde im Eintracht-Stadion auch noch gespielt. Johan Gomez brachte die Braunschweiger früh in Führung (12.)

Noch vor der Pause glich Cuisance per Elfmeter aus (45+4). Braunschweigs erneute Führung durch Anton Donkor (71.), konterte der VfL in Unterzahl wiederum per Strafstoß. Erik Engelhardt behielt vom Punkt die Nerven (87.).

Als beide Klubs sich schon auf ein Unentschieden eingestellt hatten, traf Braunschweigs Bicakcic Ermin mit links zum 3:2 (90+8) und machte den Heimerfolg perfekt. Riesenjubel bei den Gastgebern!

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Für beide Vereine wird der Überlebenskampf aber nicht leichter.

Der Rückstand aufs rettende Ufer beträgt für Osnabrück nun schon 6 Punkte, Braunschweig liegt 5 Punkte hinter dem Tabellenfünfzehnten Schalke 04.

Statistik zu Eintracht Braunschweig gegen VfL Osnabrück 3:2 (1:1)

Eintracht Braunschweig: R.-T. Hoffmann - Ivanov (41. Griesbeck), Decarli, Bicakcic - Rittmüller (88. Marx), Krauße, Helgason (65. Wiebe), Donkor - F. Kaufmann (88. S. Sané), Gómez - F. Krüger (65. Ihorst)

VfL Osnabrück: Grill - Diakhite (58. Thalhammer), Beermann (10. Gyamfi), Wiemann - Ajdini, Gnaase (80. Kehl), Tesche (80. L. Kunze), Kleinhansl - Cuisance - Wriedt (58. Verhoek), E. Engelhardt

Schiedsrichter: Florian Lechner (Neuburg) - Zuschauer: 20378
Tore: 1:0 Gómez (11.), 1:1 Cuisance (45.+4/Foulelfmeter), 2:1 Donkor (71.), 2:2 E. Engelhardt (87./Handelfmeter), 3:2 Bicakcic (90.+8)

Gelbe Karten: Ivanov (4), Bicakcic (2), Krauße (3) / Diakhite (1), Tesche (3), Gnaase (5)

Gelb-Rote Karten: - / Cuisance (60./Unsportlichkeit)

Beste Spieler: Krauße, Gómez / Kleinhansl, Cuisance

Titelfoto: Swen Pförtner/dpa

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