Aufstieg (fast) perfekt! Darmstadt überrennt Kiel und marschiert weiter Richtung Bundesliga
Kiel - Wer soll diese Mannschaft noch vom Aufstieg in die Bundesliga abhalten? Darmstadt 98 hat sich auch bei Holstein Kiel keine Blöße gegeben. Dank des 3:0 (2:0)-Erfolges thront der SVD weiterhin an der Tabellenspitze - und wird die Saison mindestens auf dem Relegationsplatz abschließen.
Der Triumphzug der Lilien nahm trotz der über 600 Kilometer langen Anreise früh seinen Anfang. Nach etwas weniger als sechs Zeigerumdrehungen stand Jannik Müller nach einem gewaltigen Tohuwabohu im Kieler Strafraum goldrichtig und nickte zur Führung ein.
Darauf ruhte sich die Truppe von Coach Torsten Lieberknecht aber keinesfalls aus. Rund eine Viertelstunde später fand eine Flanke von Marvin Mehlem den Kopf von Phillip Tietz. Letztlich drückte mit Simon Lorenz aber ein Holstein-Akteur das Leder über die eigene Linie (22.).
Schon jetzt schien der bis dahin ohnehin nicht vorhandene Widerstand der Störche vollends gebrochen zu sein. Lediglich dem Keeper der Gastgeber, Robin Himmelmann, war es zu verdanken, dass Tietz vor der Pause nicht sogar noch auf 3:0 stellte (29.) - das wäre sonst wohl schon die endgültige Vorentscheidung gewesen.
Immerhin: Mit einem sehenswerten Versuch per Fallrückzieher sorgte Pechvogel Lorenz dafür, dass die wohl technisch ansprechendste Darbietung - zumindest bis zum Pausenpfiff - den Hausherren gehörte (43.).
Darmstadt 98 früh auf dem Weg zu Saisonsieg Nummer 19 - Kiel in Durchgang eins nahezu chancenlos
Das nützte dem Team von Marcel Rapp aber nur wenig. Wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff genügte ein langer Ball auf Braydon Manu, der den zuvor glücklosen Tietz in Szene setzte. Diesmal ließ sich der Lilien-Torjäger die Gelegenheit nicht nehmen und besorgte das 3:0 (52.).
Zwar bäumten sich die Nordlichter trotz des finalen Nackenschlags nochmals auf, der Ligaprimus stellte in der Folge aber unmissverständlich klar, welche Ambitionen er in dieser Spielzeit hat.
Bewusst nahmen die Darmstädter ab dem Beginn der Schlussviertelstunde zudem das Tempo aus der Partie, größere Torchancen blieben dadurch auf beiden Seiten weitestgehend aus. Und gab es die auf Seiten der Platzherren dann doch einmal, so war Lilien-Schlussmann Marcel Schuhen souverän auf der Hut.
Somit änderte sich weder auf der einen noch auf der anderen Seite noch etwas am Ergebnis. Mit mittlerweile 14 Punkten Vorsprung auf den ungeliebten Rang vier können die Südhessen somit lediglich auf den Relegationsplatz abstürzen. Doch dass der HSV der Lieberknecht-Truppe noch gefährlich wird, darf angesichts der bisherigen Souveränität bezweifelt werden.
Dem insgesamt vierten Bundesliga-Aufstieg der Heiner scheint kaum noch etwas im Wege zu stehen.
Die Statistiken zum Spiel Holstein Kiel gegen SV Darmstadt 98
Holstein Kiel - Darmstadt 98 0:3 (0:2)
Aufstellungen:
Holstein Kiel: Himmelmann - S. Lorenz, Erras, Komenda (60. Fridjonsson), Kirkeskov - Wahl, Holtby (60. F. Bartels), Sander (87. Mühling) - Skrzybski (79. Porath), Arp (46. Korb), Reese
Darmstadt 98: Schuhen - P. Pfeiffer, Zimmermann, J. Müller - Bader, Schnellhardt (67. Gjasula), Marvin Mehlem (46. T. Kempe), Karic - Manu (84. Stojilkovic), Honsak (74. Bennetts), P. Tietz (74. Seydel)
Schiedsrichter: Florian Heft (Wietmarschen)
Zuschauer: 13.296
Tore: 0:1 J. Müller (6.), 0:2 S. Lorenz (22./Eigentor), 0:3 P. Tietz (52.)
Gelbe Karten: Wahl (8) / Marvin Mehlem (9)
Beste Spieler: Himmelmann, Sander / Honsak, P. Tietz
Titelfoto: dpa/Gregor Fischer