Ein legendärer Satz bleibt unvergessen: Zweitligist trauert um Stadionsprecher-Urgestein

Braunschweig - Die Eintracht aus Braunschweig trauert um ihre legendäre Stimme! Stadionsprecher Stefan Lindstedt ist am gestrigen Donnerstag im Alter von nur 56 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Vor allem ein Satz des leidenschaftlichen Anheizers bleibt an der Hamburger Straße unvergessen.

Eintracht-Stadionsprecher Stefan Lindstedt (†56) beim Spiel gegen den VfB Stuttgart im September 2013. (Archivfoto)
Eintracht-Stadionsprecher Stefan Lindstedt (†56) beim Spiel gegen den VfB Stuttgart im September 2013. (Archivfoto)  © IMAGO / Rust

Der Zweitligist informierte seine Fans am Freitagmittag in einer Mitteilung über den viel zu frühen Tod des gebürtigen Braunschweigers.

Lindstedt verlor sein Herz bereits im Alter von sechs Jahren an die Löwen, schlug aber zunächst eine Karriere als Radiokommentator ein.

In dieser Funktion betreute er den Aufstieg der Niedersachsen 2001/02 in die 2. Bundesliga für den lokalen Sender "Radio Okerwelle" - und ging in die Geschichte ein.

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Am letzten Spieltag benötigte die Eintracht gegen die SG Wattenscheid 09 einen Sieg, um den Gang ins Oberhaus einzutüten. Kurz vor dem Ende führte das Bundesliga-Gründungsmitglied in der heimischen Arena mit 2:1.

Bei der Übertragung platzte es aus Lindstedt heraus: "Egal wie! Wehrt das Ding ab", johlte der Kommentator ins Mikro. "Schwak die Pille von mir aus bis nach Wolfenbüttel meinetwegen!"

Wenige Sekunden später erlöste der Abpfiff die Eintracht und machte den Aufstieg perfekt. Der emotionale Ruf brannte sich ins kollektive Gedächtnis der Braunschweiger ein und sollte dem Löwen-Fan schließlich eine Stelle bei seinem Herzensklub verschaffen.

Eintracht Braunschweig trauert in den sozialen Netzwerken um Stefan Lindstedt

Stadionsprecher Stefan Lindstedt bleibt "untrennbar mit Blau-Gelb" verbunden

Stefan Lindstedt ist im Alter von 56 Jahren von uns gegangen. In seinem "Wohnzimmer", dem Eintracht-Stadion, hat er sich über die Jahre längst unsterblich gemacht.
Stefan Lindstedt ist im Alter von 56 Jahren von uns gegangen. In seinem "Wohnzimmer", dem Eintracht-Stadion, hat er sich über die Jahre längst unsterblich gemacht.  © Swen Pförtner/dpa

Am ersten Spieltag der Saison 2003/04 feierte Lindstedt sein Stadionsprecher-Debüt gegen Dynamo Dresden, unzählige Heimpartien sollen folgen.

"Seine Stimme bleibt immer untrennbar mit Blau-Gelb und mit meinen präsentesten Erinnerungen im Tempel verbunden. Ich durfte Stefan als tollen Kollegen und wertvollen Gesprächspartner kennenlernen, dessen Liebe zur Eintracht mich stets beeindruckt hat und immer spürbar war", erklärte BTSV-Vereinspräsidentin Nicole Kumpis (50).

"Mit Stefan verlieren wir einen Einträchtler durch und durch. Es fällt mir sehr schwer, mich an den Gedanken zu gewöhnen, dass er nie mehr an unser Stadionmikrofon zurückkehren wird", fügte der kaufmännische Geschäftsführer Wolfram Benz (46) an.

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Aufgrund gesundheitlicher Probleme hatte der 56-Jährige das Stadionmikro bereits in der vergangenen Saison weitergereicht.

Titelfoto: Bildmontage:IMAGO / Rust, Swen Pförtner/dpa

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