Wolfsburg - Eine Woche vor dem Topspiel gegen den FC Bayern München hat Bayer Leverkusen den Anschluss an den großen Rivalen verloren. Der deutsche Fußball-Meister spielte nur 0:0 beim VfL Wolfsburg und geht nun mit einem satten Rückstand von acht Punkten auf den Tabellenführer in den Bundesliga-Gipfel am kommenden Samstag.
Vor 28.198 Zuschauern in der Volkswagen Arena rächte sich, dass Leverkusens Trainer Xabi Alonso mit Florian Wirtz, Patrik Schick und Jeremie Frimpong gleich mehrere Topspieler schonte. Auf acht von elf Positionen veränderte der Spanier seine Aufstellung im Vergleich zum Pokal-Krimi gegen den 1. FC Köln drei Tage zuvor.
Der hohe Spielrhythmus seines Teams und der kurze Abstand zwischen diesen beiden intensiven Spielen waren Alonsos Argumente. Diese Radikal-Rotation bekam dem Spiel des deutschen Meisters aber nicht gut.
Die Wolfsburger waren lange Zeit griffiger und gefährlicher. Und der Einzige, der einen frühen Leverkusener Rückstand verhinderte, war der Videoschiedsrichter: Nach einer Freistoßflanke aus dem Halbfeld köpfte Konstantinos Koulierakis den Ball in der siebten Minute unbedrängt ins Tor. Doch der Videobeweis ergab: Der 21 Jahre alte Grieche stand dabei haarscharf im Abseits.
Bayer 04 hatte in der Folge seine beste Phase, ließ den Führungstreffer aber auf bizarre Weise liegen: Aus nur zwei Metern köpfte Nordi Mukiele den Ball über das leere Tor (22.). Der Franzose war von seiner Großchance aber selbst so überrascht, dass er nach der Ablage von Piero Hincapie zu spät reagieren konnte und deshalb in Rücklage geriet.
Xabi Alonso wechselte Stars Wirtz und Schick erst nach einer Stunde ein
Das Leverkusener Spiel blieb dennoch zurückhaltend und gehemmt. Der VfL wirkte wacher und hatte in der ersten Halbzeit die deutlich besseren Zweikampfwerte.
Auch die Torschuss-Statistik sprach für die Gastgeber. Allerdings kostete es Bayer-Torwart Lukas Hradecky nicht viel Mühe, die guten Möglichkeiten von Maximilian Arnold (33.) und Tiago Tomas (42.) zu entschärfen.
Zur Überraschung der meisten Beobachter ließ Xabi Alonso das Duo Wirtz und Schick auch zu Beginn der zweiten Halbzeit noch draußen. Erst nach einer Stunde kamen der deutsche Nationalspieler und auch der Niederländer Frimpong ins Spiel. Zu diesem Zeitpunkt war aber bereits eine weitere Viertelstunde ereignislos verstrichen.
Die Leverkusener waren in der zweiten Halbzeit zwar deutlich wirkungsvoller darin, den Wolfsburger Spielaufbau zu stören. Viel mehr Schwung brachte aber auch die Einwechselung von Wirtz nicht. Gleich in seinen ersten beiden Dribblings blieb der 21-Jährige an der Wolfsburger Defensive hängen.
Spiel ohne Tore mit spektakulärem Ende
In der Schlussviertelstunde wurde es dann aber doch noch einmal spektakulär. Erst traf Wolfsburgs Kilian Fischer nur die Latte (75.). Eine Minute später wurde nach Wirtz' bis dato auffälligster Aktion im Strafraum ein möglicher Foulelfmeter für Leverkusen gecheckt (76.).
Schiedsrichter Sascha Stegemann fand bei seiner Überprüfung am Bildschirm aber vor allem heraus, dass Vorbereiter Mukiele bei dieser Aktion im Abseits stand.
Leverkusens vermeintlich größte Chance, dieses Spiel noch zu gewinnen, hatte sich damit auch erledigt.
Tabelle 1. Bundesliga
POS | VEREIN | Sp. | +/- | Pkt. | ||
---|---|---|---|---|---|---|
1 |
|
FC Bayern München | 21 | 65:19 | 54 | |
2 |
|
Bayer 04 Leverkusen | 21 | 49:27 | 46 | |
3 |
|
Eintracht Frankfurt | 21 | 46:28 | 39 | |
4 |
|
VfB Stuttgart | 21 | 39:31 | 35 | |
5 |
|
RB Leipzig | 20 | 34:29 | 33 | |
6 |
|
SC Freiburg | 21 | 28:36 | 33 | |
7 |
|
1. FSV Mainz 05 | 21 | 33:24 | 32 | |
8 |
|
Borussia Mönchengladbach | 21 | 33:31 | 31 | |
9 |
|
VfL Wolfsburg | 21 | 43:35 | 30 | |
10 |
|
SV Werder Bremen | 21 | 34:39 | 30 | |
11 |
|
Borussia Dortmund | 21 | 37:36 | 29 | |
12 |
|
FC Augsburg | 21 | 24:35 | 27 | |
13 |
|
1. FC Union Berlin | 21 | 20:27 | 24 | |
14 |
|
FC St. Pauli | 20 | 18:22 | 21 | |
15 |
|
TSG 1899 Hoffenheim | 21 | 26:44 | 18 | |
16 |
|
1. FC Heidenheim | 21 | 25:43 | 14 | |
17 |
|
Holstein Kiel | 20 | 31:52 | 12 | |
18 |
|
VfL Bochum 1848 | 20 | 17:44 | 10 |
Die Tabelle der Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Deutscher Meister. Wer auf den Rängen 17 und 18 steht, steigt in die 2. Bundesliga ab. Der drittletzte Platz (Position 16) darf in der sogenannten Relegation um den Klassenerhalt spielen. Der Gegner ist der Drittplatzierte der 2. Bundesliga.