Millionen-Beteiligung: Zwei Viertligisten verdienen am Schade-Transfer!

Cottbus - Am Mittwoch wurde der Transfer von Kevin Schades (21) zum FC Brentford in England offiziell. Doch nicht nur sein aktueller Klub, der SC Freiburg, darf sich über einen Geldsegen freuen. Profitieren könnten auch Schades alte Bildungsklubs, der SV Babelsberg und vor allem Energie Cottbus. Und das in Millionenhöhe!

Kevin Schade (21), hier noch im Freiburger Trikot, wechselte am Mittwoch zunächst auf Leihbasis nach England. Im Transfervertrag soll eine Kaufpflicht zu niedrigschwelligen Bedingungen enthalten sein.
Kevin Schade (21), hier noch im Freiburger Trikot, wechselte am Mittwoch zunächst auf Leihbasis nach England. Im Transfervertrag soll eine Kaufpflicht zu niedrigschwelligen Bedingungen enthalten sein.  © Tom Weller/dpa

Solidaritätsmechanismus - so bezeichnet die FIFA die Bestimmung, wenn ein Spieler vor Ablauf seines Vertrags zum ersten Mal international wechselt. Warum das wichtig ist: Dieser Mechanismus entschädigt nachträglich die Ausbildungsvereine des früheren Jugendspielers.

Das bedeutet, sollte Kevin Schade nächsten Sommer fest und gegen Ablöse nach England wechseln, profitieren die beiden Regionalligisten Babelsberg 03 und Energie Cottbus. Und das nicht zu knapp!

Babelsberg würden gemäß der FIFA-Statuten 62.500 Euro zustehen, Energie sogar 312.500 Euro. Jedes Ausbildungsjahr wird mit einem bestimmten Prozentsatz berücksichtigt. Der gebürtige Potsdamer Schade spielte bis zum Alter von zwölf Jahren für die Babelsberger Kiezkicker, ehe es ihn 2014 auf die Sportschule nach Cottbus zog.

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Vier Jahre später folgte der Wechsel aus der Energie-Jugend nach Freiburg. Damals war Schade 16 Jahre alt und seine Entwicklung derart fortgeschritten, dass FCE-Trainer Pelé Wollitz (57) ihn schon in die erste Mannschaft einbauen wollte.

Schade und sein Berater lehnten ab und wechselten damals für eine niedrige sechsstellige Ablösesumme nach Freiburg. Doch damit nicht genug, denn Cottbus agierte vorausschauend.

Energie Cottbus hat eine Weiterverkaufsklausel und könnte im Sommer mitverdienen

Im Sommer 2018 absolvierte der damals 16-jährige Kevin Schade Teile der Vorbereitung mit den Profis von Energie Cottbus, ehe er nach Freiburg wechselte.
Im Sommer 2018 absolvierte der damals 16-jährige Kevin Schade Teile der Vorbereitung mit den Profis von Energie Cottbus, ehe er nach Freiburg wechselte.  © IMAGO / Steffen Beyer

Seit Tagen spekulieren Fans, dass im Rahmen des Transfers zu Freiburg anno 2018 eine Weiterverkaufsklausel ausgehandelt worden sein soll. Diese könnte nun den Lausitzern einen warmen Geldregen bescheren.

Tag24 hat bei Energie-Cottbus-Präsident Sebastian Lemke nachgebohrt: "Wenn ein Transfer zustande kommt, dann werden wir als Verein auch etwas abbekommen", teilte er am Telefon mit, betonte aber im Nachsatz: "Schade ist erst einmal nur ausgeliehen. Damit wir finanziell partizipieren können, müssten im Folgenden die Bedingungen für einen Kauf erfüllt werden. Anschließend müssten wir den Transfervertrag Freiburgs checken."

Über den Anteil der Weiterverkaufsbeteiligung hüllt sich Lemke naturgemäß in Schweigen. Nach Recherchen der Lausitzer Rundschau handelt es sich um einen Anteil von fünf Prozent, was 1,25 Millionen Euro gleichkämen.

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Zur Orientierung: Am Transfer von Maximilian Philipp (heute 28, VfL Wolfsburg) von Borussia Dortmund zu Dynamo Moskau soll Cottbus mit zehn Prozent beteiligt gewesen sein - eben aufgrund einer solchen Klausel. Bei kolportierten 20 Millionen Euro Ablöse bedeuteten das zwei Millionen Beteiligung für den klammen Brandenburger Klub.

Ganz so viel wird es im Fall Kevin Schade nicht sein. Für einen Regionalligisten wie Cottbus, dessen Saison-Etat sich für die erste Mannschaft an der Millionen-Marke bewegt, wären etwa 1,5 Millionen aus Solidaritätsbeitrag und Weiterverkauf eine große Hilfe.

Doch bis es so weit ist, muss Schade in Brentford erst einmal liefern...

Titelfoto: Fotomontage: Tom Weller/dpa

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