Zunge bei Zusammenprall verschluckt: Bundesliga-Schiri wird zum Lebensretter!
München - Er reagierte blitzschnell! Schiedsrichter Patrick Ittrich (45) wurde beim Kantersieg des FC Bayern über Mainz 05 zum Lebensretter: Als der Mainzer Josuha Guilavogui (33) mit seinem Teamkollegen zusammenprallte und reglos auf dem Boden liegen blieb, verschluckte er offenbar seine Zunge, Ittrich bewahrte ihn vor dem Ersticken.
Es war eine mehr als unglückliche Situation: Mainz-Profi Guilavogui stieß in der 33. Minute mit seinem eigenen Innenverteidiger Anthony Caci (26) zusammen, bekam das Knie des Franzosen an den Kopf.
Er klappte zusammen, verlor das Bewusstsein, konnte aber glücklicherweise wenig später aus eigener Kraft aufstehen und das Feld verlassen.
Schiedsrichter Ittrich enthüllte erst nach dem Spiel in der Mixed-Zone, wie dramatisch die Situation tatsächlich gewesen war: Der Mittelfeldspieler hatte seine Zunge verschluckt, konnte nicht mehr atmen!
"Wenn einer da so liegt, dann musst du schnell handeln. Da gibt’s auch kein Lob. Das wird gemacht - und fertig", sagte der 45-Jährige, der hauptberuflich Polizist ist und erklärte, dass er schon viele solche Situationen erlebt habe.
Er brachte den Mainzer Profi in die stabile Seitenlage und zog ihm die Zunge aus dem Hals, noch bevor das medizinische Personal Guilavogui erreichte.
Patrick Ittrich richtet Appell an Bevölkerung: Keine Scheu vor Erster Hilfe!
"Die Zunge war hinten drin und wenn die wieder raus ist, dann fängst du wieder an zu atmen und bist auch wieder da", beschrieb Ittrich die Situation.
Zur Freude und Erleichterung aller konnte Guilavogui, wenn auch noch stark benommen, selbst wieder aufstehen, musste nicht abtransportiert werden. Weiter ging es für den Franzosen aber nicht: Er erlitt vermutlich eine Gehirnerschütterung, wurde für Edimilson Fernandes (27) ausgewechselt.
Danach kam es zu einer Szene, die Ittrich als Schiedsrichter wohl noch nicht allzu oft erlebt haben dürfte. "Nadiem Amiri hat mich sofort umarmt, weil er merkte, dass es eine brisante Situation war", erzählte der gebürtige Hamburger.
Schließlich richtete er noch einen Appell an alle Zuschauer: "Das sollte nicht am Polizisten hängenbleiben, sondern an jedem von uns. Im täglichen Leben können immer Situationen passieren, in denen jemand Hilfe braucht", machte der Schiedsrichter klar.
Titelfoto: IMAGO / Passion2Press