Wilde Achterbahnfahrt: Bremen und Frankfurt teilen die Punkte
Bremen - Der Europapokal kostet Körner - das musste auch die Frankfurter Eintracht in der zweiten Sonntagspartie des 11. Spieltages bei Werder Bremen am eigenen Leib erfahren. Dennoch reichte es nach doppeltem Rückstand noch für einen wilden Schlagabtausch und ein 2:2 (0:1)-Remis.
Denn die gewohnte Leichtigkeit und Wucht der letzten Wochen ging den Hessen bei den Grün-Weißen im ersten Durchgang komplett ab. Da aber auch die Hausherren nicht gerade ein fußballerisches Feuerwerk auf dem Rasen abfackelten, erlebten die Zuschauer eine weitgehend zähe Veranstaltung.
Die Ausnahmen waren hierbei eher rar gesät: Außer einer schönen Kombination von Aurelio Buta und Farès Chaibi, die Omar Marmoush letztlich nicht im Tor unterbringen konnte (19.) auf Seiten der Gäste sowie einem feinen Leonardo-Bittencourt-Schlenzer, dem die letzte Präzision fehlte (35.), war bis zum Pausenpfiff nicht allzu viel los.
Positiv für die Adlerträger anzumerken war, dass die bislang so starke Defensive trotz des wohl längerfristigen Ausfalls von Abwehrchef Robin Koch nur wenig bis gar nicht wackelte.
Und dann gab es ihn doch, den spieleröffnenden Treffer. Infolge eines Konters wurde Bremens Jens Stage von Ansgar Knauff im Frankfurter Sechzehner gelegt. Neu-Nationalspieler Marvin Ducksch verwandelte praktisch mit dem Halbzeitpfiff zur 1:0-Pausenführung (45.+2).
Alter Bekannter stürzt Eintracht ins Unglück, doch die Hessen schlagen zurück
Die Mannen von Coach Ole Werner machten nach dem Seitenwechsel direkt dort weiter, wo sie aufgehört hatten. Nach einer traumhaften Flanke von Bittencourt stellte ausgerechnet der Frankfurter Leihspieler Rafael Borré per Kopf auf 2:0 (50.).
Dass bei der Diva vom Main an diesem Abend so gar nichts rund lief, stellte eine Szene ganz klar unter Beweis. Nach schönem Kombinationsspiel stand Ansgar Knauff nur wenige Meter blank vor dem Kasten, setzte das Spielgerät aber trotzdem in den Bremer Nachthimmel (55.).
Um Welten besser machte es dann Teamkollege Ellyes Skhiri, der sich den Ball nach einem Einwurf schnappte, aus rund 17 Metern und spitzem Winkel staubtrocken abzog und die Pille hinter Keeper Michael Zetterer vom linken Pfosten aus ins Netz wuchtete (65.).
Doch die Eintracht wollte mehr - und wurde belohnt: Nach einem Marmoush-Freistoß köpfte Tuta im Strafraum wohl überlegt quer auf Hrvoje Smolcic, der pünktlich zum Beginn der Schlussviertelstunde Pari stellte (75.). Zwar blieben die Frankfurter in der Folge das spielbestimmende Spiel, in den Schlussminuten hatte der SVW aber durchaus noch Hochkaräter im Köcher.
Zunächst agierte Justin Njinmah zu eigensinnig vor dem Tor (87.), wenig später parierte Kevin Trapp großartig gegen Romano Schmid (90.). Dabei beließen es beide Teams schließlich weshalb letztlich eine gerechte Punkteteilung unter dem Strich stand.
Werder Bremen gegen Eintracht Frankfurt: Die Statistiken zum Spiel
Bundesliga/11. Spieltag
Werder Bremen - Eintracht Frankfurt 2:2 (1:0)
Werder Bremen: Zetterer - Veljkovic, Friedl, A. Jung - Weiser, Stage, Deman - R. Schmid, Bittencourt (66. Lynen) - Ducksch (90.+1 Woltemade), Borré (82. Njinmah)
Eintracht Frankfurt: Trapp - Tuta, Pacho, Smolcic, Max (56. Nkounkou) - Skhiri, Larsson - Buta (46. Dina Ebimbe), Chaïbi (46. M. Götze), Knauff (64. Hauge) - Marmoush (90.+2 Ferri)
Schiedsrichter: Benjamin Brand (Gerolzhofen)
Zuschauer: 42.100
Tore: 1:0 Ducksch (45.+2/Foulelfmeter), 2:0 Borré (50.), 2:1 Skhiri (65.), 2:2 Smolcic (75.)
Gelbe Karten: A. Jung (1) / Chaïbi (1), Max (2), Knauff (2)
Beste Spieler: Ducksch, Borré / Skhiri, Marmoush
Titelfoto: DPA