Vom Rüpel zum Lebensretter! Bundesliga-Star findet hilflose Frau und handelt goldrichtig
Mainz - Zuletzt machte Dominik Kohr (30) in der Bundesliga mit äußerst wenig Rücksicht auf die Gesundheit seiner Gegenspieler von sich reden. Abseits des Feldes wurde er nun allerdings zum heldenhaften Retter in allerhöchster Not.
Mit den Kollegen des 1. FSV Mainz 05 bestritt der Innenverteidiger am Mittwochabend zunächst ein Benefizspiel, dessen Erlöse an ein krebskrankes Kind gehen sollen.
Allein schon eine sehr noble Aktion, doch auf dem Heimweg war die Hilfe des 30-Jährigen dann erneut gefragt, wie der SWR berichtet.
Als er auf der A60 nahe der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt unterwegs war, fiel ihm nämlich eine Frau neben der Fahrbahn auf, der es offensichtlich nicht gut ging.
"Das kam mir komisch vor, deshalb bin ich nochmal an der Stelle vorbeigefahren. Und da hab ich die Frau nur noch liegen gesehen", erklärte der Fußballer.
Seine Intuition sollte ihn nicht täuschen - und vermutlich ein Leben retten. Denn die Dame war bereits als vermisst gemeldet und stark unterkühlt. Kohr reagierte goldrichtig, fuhr zur nächsten Haltebucht und verständigte die Polizei.
Die Beamten riefen schließlich den Rettungsdienst, der die Frau versorgte und demnach nicht sicher war, ob sie eine Nacht im Freien überlebt hätte.
Dominik Kohr erkundigt sich nach der geretteten Frau
Die Fürsorge des Mainz-Kickers endete da aber noch nicht, im Nachgang habe er sich bei der Polizei zudem nach dem Befinden der Frau erkundigt. Inzwischen gehe es ihr glücklicherweise wieder besser.
"Da kriegt man schon Gänsehaut, wenn man hört, dass es der Frau jetzt gut geht", so der Defensivspezialist.
Auf dem Rasen gilt der gebürtige Trierer eher als harter Abwehr-Hund, der sich gern am Rande der sportlichen Legalität bewegt und fleißig Karten sammelt.
Als erster Spieler des deutschen Oberhauses hat er sich nach lediglich sechs Spieltagen schon eine Gelbsperre eingehandelt und muss daher nach der Länderspielpause gegen RB Leipzig aussetzen.
Den fünften Karton sah er am vergangenen Wochenende für ein unnötig rabiates Foul gegen Elias Saad (24) vom FC St. Pauli, der nun mit einer Bänderverletzung wochenlang ausfällt. Ein Schicksal, das auch Justin Njinmah (23) von Werder Bremen nach einem Kohr-Foul am dritten Spieltag teilte.
Dass der Nullfünfer im Wettkampf mit allen Wassern gewaschen ist, zeigte er auch vor knapp zwei Wochen, als er einem Heidenheimer bei einer Ecke zwischen die Beine griff. Zur Verwunderung vieler Zuschauer kam er aber mit einer Gelben Karte davon.
Titelfoto: Harry Langer/dpa