Vom Oberhaus nach ganz unten: Ex-Bundesliga-Star heuert in C-Klasse an
Frankfurt am Main/Neu-Isenburg - Er war ganz oben, jetzt ist er ganz unten angekommen. Doch keine Sorge, hier geht es nicht um den Absturz eines ehemaligen Bundesliga-Stars. Viel eher scheint der Globetrotter seine kuriose Karriere um eine entsprechende Etappe erweitern zu wollen.
Mohamadou "Mo" Idrissou (44) ist neuer Trainer des SC Blau Weiß Neu-Isenburg. Noch nie davon gehört? Sicherlich keine Schande. Denn aktuell kickt der hessische Klub in der Kreisliga C, der untersten Liga der Region.
Mit einer lockeren, aber ebenso kämpferisch anmutenden Ansprache gab der einstige Bundesliga-Profi von unter anderem Eintracht Frankfurt, dem SC Freiburg und Borussia Mönchengladbach seine neue Position an der Seitenlinie bekannt. Darin versprach er: "In meinem Team werden keine halben Sachen gemacht".
Das darf sich der neu gegründete Klub aus dem Landkreis Offenbach, der sich aus einer Abspaltung von der Spielvereinigung 03 Neu-Isenburg bildete, auch keinesfalls erlauben. Mit dem 44-jährigen Kameruner haben sie auf jeden Fall einen Übungsleiter, der genau weiß, wo der Hase langläuft.
Im deutschen Oberhaus kickte Idrissou insgesamt 164 Mal, schoss dabei 68 Tore. 2010 reiste er mit der Nationalmannschaft Kameruns sogar zur WM.
Mo Idrissou kickte in seiner Laufbahn für Eintracht, Freiburg, Kaiserslautern und Mönchengladbach
Und obwohl es ihn im Laufe seiner Fußballer-Vita sogar bis nach Israel verschlug, ließ der schrille Zeitgenosse einen Teil seines Herzens in Hessen.
Dass er aber nochmal etwas halbwegs Ernsthaftes mit dem Spiel um das runde Leder zu tun haben würde, überrascht.
Viel lieber zeigte er sich in den letzten Jahren auf Instagram mit schrillen Klamotten und seinem mittlerweile zum Markenzeichen gewordenen Hut und fehlte auf fast keiner Promi-Veranstaltung. Damit heimste er im Laufe der Zeit immerhin rund 1,5 Millionen Follower ein.
Ob seine Aura sich auch auf seine neuen Schützlinge auswirken wird, könnte sich erstmals am kommenden Sonntag (27. Oktober) zeigen, wenn der SC vor heimischem Publikum gegen die TSG Neu-Isenburg III antreten muss.
Titelfoto: Uwe Anspach/dpa