Nach K.-o.-Schuss: Köln-Verteidiger Max Finkgräfe wollte eigentlich einen anderen treffen...

Wolfsburg - Dieser Schuss war buchstäblich ein Volltreffer! Max Finkgräfe (19), Linksverteidiger des 1. FC Köln, knockte den Linienrichter beim Bundesliga-Spiel gegen den VfL Wolfsburg aus. Nun äußert sich der Youngster zu der kuriosen Geschichte.

VfL-Verteidiger Moritz Jenz (24, l.) und FC-Talent Max Finkgräfe (19, r.) klatschen nach dem 1:1-Unentschieden ab.
VfL-Verteidiger Moritz Jenz (24, l.) und FC-Talent Max Finkgräfe (19, r.) klatschen nach dem 1:1-Unentschieden ab.  © Swen Pförtner/dpa

Es lief die 14. Spielminute, als Finkgräfe einen im Zweikampf eroberten Ball ins Aus dreschen und seiner Mannschaft damit wertvolle Sekunden verschaffen wollte - und dabei versehentlich Linienrichter Thorben Siewer (36) mit einem satten Schuss an die Schläfe ausknockte.

Es folgte eine rund 15-minütige Spielunterbrechung. Siewer konnte nicht weitermachen und musste in den Katakomben des Stadions behandelt werden.

Seinen Platz übernahm gemäß DFB-Regelung der vierte Offizielle Nicolas Winter. Und Winters eigentliche Aufgabe? Dafür wurde per Stadiondurchsage ein Fan gesucht, der bestenfalls bereits Erfahrungen in der Schiedsrichterei sammeln konnte. Zwei Kandidaten meldeten sich prompt, Tobias Krull (32) durfte sich dann tatsächlich über sein unverhofftes Bundesliga-Debüt freuen.

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Eine kuriose Geschichte, weiß auch Finkgräfe, der beteuert: "Ich wollte den Linienrichter auf keinen Fall treffen!" Vielmehr sei es sein Ziel gewesen, einen Wolfsburger "Gegenspieler zu treffen, damit wir den Ball bekommen".

Hauptschiedsrichter Storks lobt Fan-Referee Tobias Krull

Linienrichter Thorben Siewer (36) wurde unglücklich vom Ball an der Schläfe getroffen und konnte anschließend nicht mehr weitermachen.
Linienrichter Thorben Siewer (36) wurde unglücklich vom Ball an der Schläfe getroffen und konnte anschließend nicht mehr weitermachen.  © Swen Pförtner/dpa

Dem 19-Jährigen tat das Geschehen sichtlich leid, er entschuldigte sich direkt nach dem Unfall bei Siewer und suchte auch nach dem Spiel den Kontakt. Doch ohne Erfolg: Der Linienrichter wurde zur Behandlung mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung in ein Krankenhaus gebracht.

Hauptschiedsrichter Sören Storks (35) gab noch am Samstagabend Entwarnung: "Er ist in guter Behandlung, es geht ihm den Umständen entsprechend gut." Der Referee fühlte sich von Ersatzmann Krull "gut unterstützt" und lobt: "Er hat es sehr, sehr gut gemacht fürs erste Mal."

Inzwischen konnte Siewer wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Titelfoto: Swen Pförtner/dpa

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