"Menschliches Armageddon": Vereinslegende zerlegt Bayern-Coach Thomas Tuchel
Darmstadt/Mainz - Für FC-Bayern-Coach Thomas Tuchel (50) läuft es derzeit alles andere als entspannt. Nachdem er zuletzt heftiger Experten-Kritik ausgesetzt war, tritt jetzt auch noch ein ehemaliger Schützling gewaltig nach.
Von 1995 bis 2010 stand Dimo Wache (50) zwischen den Pfosten des FSV Mainz 05. In seinen Jahren in der Karnevalshochburg avancierte der einstige Keeper und heutige Torwarttrainer beim SV Darmstadt 98 zum Publikumsliebling und wurde nach seiner aktiven Laufbahn sogar zum Ehrenspielführer ernannt.
Doch warum zog es den heute 50-Jährigen vor über zehn Jahren dann überhaupt zu einem anderen Klub? Den Grund verriet Wache kürzlich dem Darmstädter Echo. "Es gab wirklich nur einen Trainer, mit dem ich nicht klarkam", leitete er zunächst noch leicht mysteriös ein.
Doch wer sich im Fußball-Kosmos halbwegs auskennt und eins und eins zusammenzuzählen vermag, der erkennt schnell, dass es sich bei eben jenem Übungsleiter lediglich um den heutigen Bayern-Coach gehandelt haben kann.
Die endgültige Bestätigung lieferten schließlich Waches weitere Ausführungen: "Es gab einen Trainer, der über Nacht zum Cheftrainer geworden ist. Er mag ein ausgewiesener Fußball-Fachmann und Welt-Trainer sein heute. Wie er mit mir damals umgegangen ist, war aber ein menschliches Armageddon", prangerte er den Umgang mit seiner Person zu damaligen Zeiten ganz offen an.
Am 3. August 2009 übernahm Tuchel praktisch in einer Nacht-und-Nebel-Aktion die Geschicke der Mainzer und sorgte mit erfrischendem Fußball für Furore - eckte aber schon damals mit seiner Art an. Vor allem bei Wache, dem der heutige FCB-Trainer kurzerhand Heinz Müller (45) und Christian Wetklo (43) vor die Nase setzte.
Dimo Wache attestiert damaligem Coach Thomas Tuchel ein "menschliches Armageddon"
Schließlich blieb dem Fan-Liebling, der seine letzte Saison im Mainz-Dress auch aufgrund einer Patellasehnenverletzung komplett verpasste, keine andere Wahl, als vor Tuchel zu flüchten und seinen bis 2010 gültigen Kontrakt auslaufen zu lassen. Im Jahr 2013 folgte schließlich das Engagement in Darmstadt, wo er insgesamt zwei Aufstiege (2016 und 2023) feiern durfte.
Zu seinem verhassten Ex-Trainer hat Wache übrigens noch immer keine bessere Bindung aufbauen können. Wie er selbst bestätigte, können sich die beiden noch immer nicht riechen.
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