Ex-Bundesliga-Star hängt nach Entzug wieder an der Flasche: "Früher oder später saufe ich mich zu Tode"
Frankfurt am Main - Auf dem Fußballplatz galt Martin Fenin (37) einst als großes Versprechen, das der ehemalige Bundesliga-Stürmer auch aufgrund von Alkohol und Skandalen letztlich nicht halten konnte. Nach der aktiven Profikarriere setzt sich seine tragische Geschichte fort, denn obwohl der Ex-Nationalspieler Tschechiens kürzlich Besserung gelobte, hängt er nun wieder an der Flasche.
Ende März enthüllte der 37-Jährige, dass er sich wegen seiner Alkoholsucht Hilfe gesucht und die Entzugsklinik im tschechischen Červený Dvor soeben nach dreimonatiger Behandlung verlassen habe.
Der hoffnungsvolle Glücksmoment war aber anscheinend nur von kurzer Dauer. "Ja, ich saufe wieder", beichtete Fenin nämlich jetzt im Interview mit der Bild. Und das sogar "jeden Tag. Schon seit ich aus der Klinik wieder raus bin durchweg."
Dabei weiß der frühere Angreifer, der in Deutschland für Eintracht Frankfurt, Energie Cottbus und den Chemnitzer FC kickte, sehr genau, wie schlecht der Lebenswandel für seine Gesundheit ist.
"Früher oder später saufe ich mich zu Tode", stellte der 16-fache tschechische Nationalstürmer desillusioniert fest.
Die traurige Erkenntnis kommt aber nicht aus heiterem Himmel. Fenin leidet schon seit Jahren unter seiner Suchtkrankheit, lag 2018 wegen Problemen mit der Bauchspeicheldrüse zudem bereits mehrere Wochen im Koma.
Ex-Bundesliga-Stürmer Martin Fenin vermisst seine Tochter
Mit exzessiven Trinkgelagen in den eigenen vier Wänden soll er auch seine Ex-Frau Beata vergrault haben, die die gemeinsame Tochter Mia (3) mitnahm, wie die tschechische Boulevardzeitung Blesk berichtete.
"Ich gucke den ganzen Tag YouTube und trinke Jägermeister gegen die Traurigkeit. Ich liebe meine Tochter doch so", grämte sich der Ex-Knipser.
Seine beiden früheren Nationalmannschafts-Kollegen Milan Baroš (42) und Tomáš Ujfaluši (46) unterstützten den Goalgetter, der 2008 direkt bei seinem Bundesliga-Debüt einen Dreierpack gegen Hertha BSC erzielte, und vermittelten ihm den Platz in der Klinik.
"Da habe ich gezeigt, dass ich aufhören kann - ich bin doch Sportler", so Fenin. Bestand hatte der kurzzeitige Fortschritt nicht, doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Zu wünschen wäre es ihm.
Titelfoto: Uwe Anspach/dpa, Thomas Eisenhuth/dpa