Körper von Ex-Bundesliga-Keeper nach jahrelangem Leistungssport kaputt: 36 Operationen!
Darmstadt - Er wurde für sein außergewöhnliches Durchhaltevermögen mit dem DUMUSSTKÄMPFEN-Preis der Jonathan-Heimes-Initiative ausgezeichnet! Dimo Wache (48) hat bereits 36 Operationen überstehen müssen.
Der Rekordspieler des 1. FSV Mainz 05 (406 Einsätze) bezahlt seine jahrzehntelange Profilaufbahn mit seiner Gesundheit. Das geht aus einem Artikel der "Sportschau" hervor. Seine Schultern sind kaputt, sein Sprunggelenk versteift und er hat zwei künstliche Knie-Gelenke.
Dass er trotzdem ein echter Fighter ist, hat er oft bewiesen, denn nach jeder OP muss er wieder von vorne anfangen. Er verdeutlicht: "Weil man zum Nichtstun verdonnert ist. Man darf wirklich drei Monate keinerlei Belastung auf den Fuß ausüben. Und wenn man eigentlich ein aktiver Mensch ist, ist das nicht ganz so einfach. Und ich glaube, ich bin meiner Familie das eine oder andere Mal auf den Zeiger gegangen!"
Seine Ehefrau Simone und Tochter Nele gaben und geben ihm dabei Halt. Zudem ist der Torwarttrainer des SV Darmstadt 98 eng mit Lilien-Chefcoach Torsten Lieberknecht (49) befreundet.
Der hielt auch die Laudatio bei der Preisverleihung und sagte über Wache unter anderem: "Seine eiserne Disziplin und sein Glauben, das Unmögliche schaffen zu können, ist eine Geschichte mit einer ungeheuer positiven Kraft."
Dabei hat Wache regelmäßig körperliche Probleme: "Schmerzmittel sind eigentlich mein täglicher Begleiter, leider Gottes, weil immer was anderes weh tut."
Dimo Wache ist auch Ehrenspielführer des 1. FSV Mainz 05
Der frühere deutsche Junioren-Nationalkeeper gibt seine Erfahrung mittlerweile seit dem 1. Januar 2013 an die Darmstädter Torhüter weiter. Als Spieler selbst war er in Mainz eine Ikone und stand 300-mal in der 2. Bundesliga zwischen den Pfosten, 74-mal in der Bundesliga, 26-mal im DFB-Pokal und zweimal im UEFA-Cup.
Von 1995 bis 2010 hütete er für die Nullfünfer den Kasten und erkämpfte sich schon in seiner ersten Saison einen Stammplatz, den er in den Folgejahren nur krankheits- bzw. verletzungsbedingt kurzzeitig räumen musste.
Er war Kapitän und stieg mit Mainz 2003/04 und 2008/09 in Deutschlands Fußball-Eliteklasse auf, außerdem ist er Ehrenspielführer "seines" Vereins. All das sind Erlebnisse, die ihm niemand mehr nehmen kann.
Doch wie schädlich Leistungssport sein kann, wird auch an seinem Beispiel deutlich. Und er war noch nicht mal einer der extrem belasteten Fußballer, die alle drei Tage in der Bundesliga, Champions League, Nationalelf und im Pokal auflaufen und Bestleistungen bringen müssen.
Trotzdem wird er sein Leben lang mit den Nachwirkungen seiner Laufbahn zu kämpfen haben. Es ist beeindruckend, wie gut Wache damit umgeht und immer weitermacht. In dieser Hinsicht ist er wahrlich ein Vorbild.
Titelfoto: JOSE LUIS ROCA/AFP