Große Emotionen in der Bundesliga: Diese Abschiede tun weh!
Freiburg/Gladbach - Am vorletzten Spieltag gab es große Emotionen in der Bundesliga. Drei Abschiede tun dabei besonders weh. Während in Mönchengladbach reichlich Tränen flossen, rang der Mann des Tages in Freiburg nach Fassung.
Patrick Herrmann (33) lief am Samstag das letzte Mal auf dem Rasen des Borussia-Parks auf. Er beendet ebenso wie Tony Jantschke (34) seine aktive Laufbahn.
Vor der Partie gegen Eintracht Frankfurt (1:1) wurden beide schon während des Aufwärmens emotional empfangen. Ganze 16 Jahre hat Herrmann das Fohlen-Trikot getragen, er kam 2008 aus der Jugend des 1. FC Saarbrücken zur Borussia.
Sogar noch ein Jahr länger ist Jantschke im Verein. Der gebürtige Hoyerswerdaer wechselte 2007 aus der Jugend des SC Borea Dresden nach Gladbach. Für beiden hielten die Fans am Samstag im großen Runde Plakate hoch. Für Herrmann hatten die Anhänger ein riesiges Trikot mit der Nummer sieben gebastelt.
Auf dem Rasen wurden beide von Vereinsseite ebenfalls verabschiedet, sie bekamen eingerahmte Trikots. Schon da liefen Jantschke die Tränen übers Gesicht.
Kurz vor dem Anpfiff gab es dann emotional kein Halten mehr, als Herrmann und sein Kollege auf der Bank Platz nahmen, kullerten die Tränen bei ihm nur so übers Gesicht - bewegende Szenen.
Christian Streich wird in seinem letzten Heimspiel beim SC Freiburg gefeiert
Nicht minder emotional ging es im Breisgau beim SC Freiburg zu. Dort spielte Trainer Christian Streich (58) sein letztes Heimspiel für den Verein, bei dem er im Sommer nach 29 Jahren im Klub aufhört.
Als der Coach vor der Partie gegen Heidenheim (1:1) auf dem Weg zum obligatorischen Interview bei Sky war, schallten die Sprechchöre mit seinem Namen durchs Rund. Der Badener rang sichtlich um Fassung, hatte sich aber gut zum Griff.
Das erklärte er am Mikrofon so: "Ich habe mir so ein Kästchen gebaut, in mir drin, und da kommt alles rein. Sonst schaffst du es nicht, das geht ja schon viele Wochen. Sonst geht es hoch und runter, dann bist du emotional erledigt, das ist zu viel. Dass ich das geschafft habe, finde ich ziemlich gut, muss ich sagen. Das habe ich gar nicht so schlecht gemacht. Wenn am Ende alles positiv ausgeht, dann gehen wir heim und heulen", meinte der Coach.
Nach dem Spiel durfte er eine Ehrenrunde durchs Stadion drehen. "Man muss sagen, du hast eine Ära geprägt wie ganz wenige vor dir. Mir bleibt nur, mich zu verneigen. Wir werden Dich nie vergessen", sagte Sportvorstand Jochen Saier.
Weinen musste der Trainer dann doch noch, denn ein Flitzer war nach dem Abpfiff aus den Rasen gerannt, Sicherheitskräfte überwältigten den Mann. Als Streich das bemerkte, ging er zu ihm hin, half ihm auf, beide umarmten sich und weinten.
Streichs Traum ist es, sich mit dem SC wieder für internationale Aufgaben zu qualifizieren.
Mit Platz sieben, auf dem Freiburg aktuell steht, wäre aktuell ein Platz in der Europa League sicher, aber nur, wenn Bayer Leverkusen den DFB-Pokal gewinnt. Da sie bereits durch ihren Meistertitel für die Champions League qualifiziert sind.
Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / fohlenfoto, Philipp von Ditfurth/dpa