Deutscher Spitzen-Schiri pfeift weiter: Felix Brych hat "immer noch Spaß"
München - Er hat noch nicht genug! Spitzenschiedsrichter Felix Brych (47) will seine lange und erfolgreiche Karriere im deutschen Fußball fortsetzen.
"Wir haben uns darauf geeinigt, dass ich noch ein Jahr als Schiedsrichter weitermachen kann. Eine entscheidende Voraussetzung dafür ist natürlich, dass ich die Leistungstests bestehe und dass ich gesund bleibe", sagte Brych der Deutschen Presse-Agentur. "Das eine Jahr machen wir noch und dann schauen wir, wie es noch weitergeht."
Brych ist seit 1999 DFB-Schiedsrichter, seit 2004 leitet er Bundesliga-Spiele. "Ich bin fit, pfeife eine gute Saison und habe immer noch Spaß. Ich bin auch froh, dass ich keine Doppelbelastung mehr mit internationalen Einsätzen habe. Das war eine wunderschöne Zeit, aber das wäre jetzt mit fast 48 Jahren zu viel", sagte der 47-Jährige.
"Die Bundesliga ist eine tolle Liga, mit tollen Stadien – das gefällt mir einfach. Was danach kommt, muss man sehen. Ich würde gerne im Bereich der Ausbildung tätig sein", sagte der Münchner.
Über sein Leben als Schiedsrichter berichtet der promovierte Jurist in seinem Buch "Aus kurzer Distanz", das an diesem Donnerstag erscheint.
Der Deutsche Fußball-Bund begrüßt Brychs Entscheidung, die Karriere fortzusetzen. "Das finde ich sehr gut", sagte Lutz Michael Fröhlich (65), Geschäftsführer Sport und Kommunikation der DFB-Schiri GmbH, der dpa.
Altersgrenze soll nach dem Prozess um Manuel Gräfe nur noch Orientierungspunkt sein
Eine Altersbeschränkung ist nicht in der Satzung festgeschrieben, aber gängige Praxis seit vielen Jahren im Deutschen Fußball-Bund (DFB).
Das Landgericht Frankfurt/Main hatte in diesem Jahr im Streitfall von Manuel Gräfe (49) geurteilt, dass die Altersgrenze von 47 Jahren für Spitzenschiedsrichter beim DFB nicht rechtmäßig ist.
Fröhlich brachte schon eine Aufweichung ins Gespräch. Die 47 Jahre sollen nur noch ein Orientierungspunkt sein.
Er würde sich freuen, wenn Brych nach der Karriere in die Schiedsrichterarbeit eingebunden werden könnte.
"Auch das wäre sehr gut, schon wegen seiner großen Erfahrung und auch wegen der Nähe noch zu seiner aktiven Tätigkeit auf dem Feld!", sagte Fröhlich.
Titelfoto: Jan Woitas/dpa