Ex-Bundesliga-Star mit schockierender Suchtbeichte: "Du gehst Richtung Hölle"

Frankfurt am Main - Er sollte bei der Frankfurter Eintracht zum Wunderstürmer werden, doch ehe der Stern von Martin Fenin (35) so richtig aufgehen konnte, versandete seine Karriere in der fußballerischen Bedeutungslosigkeit. Abseits des Platzes gestaltete sich der Werdegang des einstigen Megatalents noch weitaus dramatischer.

Nach dem Höhenflug in der Bundesliga - unter anderem bei der Frankfurter Eintracht - folgte für Martin Fenin (35) der tiefe Fall in die Alkoholsucht.
Nach dem Höhenflug in der Bundesliga - unter anderem bei der Frankfurter Eintracht - folgte für Martin Fenin (35) der tiefe Fall in die Alkoholsucht.  © dpa/Uwe Anspach

Im Interview mit der Welt gab der gebürtige Tscheche zu, dass er aufgrund gewaltiger Alkoholexzesse sogar an der Schwelle des Todes stand und nur ein einschneidendes Erlebnis für die radikale Kehrtwende und einen neuen Karriereplan fernab des runden Leders sorgte.

Doch von vorn: Die Weltmeisterschaft der U20-Nationalteams ließ Fenin 2007 erstmals auf dem Radar größerer Klubs aufblitzen. Beim Juniorenturnier in Kanada stellte der damals 20-Jährige spätere Weltstars wie Luis Suárez (36) oder Edinson Cavani (36) in den Schatten.

Dies war damals Anlass genug für die SGE, um im Januar 2008 rund 3,5 Millionen Euro in Richtung FK Teplice zu überweisen und das Sturmtalent an den Stadtwald zu lotsen. Und zu Beginn wähnte man sich in Frankfurt sicher, einen Knallertransfer gelandet zu haben.

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Fenin netzte in seinem ersten Bundesliga-Spiel gegen Hertha BSC (Endstand 3:0) gleich drei Mal - der Hype um den Tschechen war kaum noch aufzuhalten. Dass dies seine wohl größte Sternstunde für die Adlerträger gewesen war, konnte man zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht ahnen.

Denn in der Folge blieb der heute 35-Jährige weit hinter den in ihn gesetzten Erwartungen und er verließ die Hessen nach gut drei Jahren wieder.

Martin Fenin galt zu Eintracht-Zeiten als Riesentalent - zweiter Karriereweg im Kampfsport

Mittlerweile hat sich Fenin (r.) wahrlich zurück ins Leben gekämpft und strebt eine Karriere als MMA-Kämpfer an.
Mittlerweile hat sich Fenin (r.) wahrlich zurück ins Leben gekämpft und strebt eine Karriere als MMA-Kämpfer an.  © Instagram/martin.fenin_official

Auf seine Frankfurter Zeit folgten Einsätze für Energie Cottbus, Slavia Prag, FK Teplice, FC Istres, dem Chemnitzer FC, FCZ Brünn B und Varnsdorf, wo er 2018 schließlich die Fußballschuhe endgültig an den Nagel hängte. Bis dahin sollte er in der Bundesliga 89 Spiele mit 14 Toren und 14 Vorlagen gesammelt haben.

Während er schon zu aktiven Zeiten, etwa mit einer angeblichen Schlägerei in einer Bar in Prag im Jahr 2008, immer wieder für Eskapaden sorgte, folgte nach dem Karriereende zunächst der Extrem-Absturz. "Ich war nur auf Partys und hab gefeiert", sagte er der Welt - reichlich Alkohol sei ebenfalls im Spiel gewesen.

Irgendwann verlagerte er seine Trinkgelage in die heimischen vier Wände, die er mitunter monatelang nicht verließ und "nur auf dem Sofa saß und gesoffen" habe. "Viele haben mich gewarnt: 'Martin, du gehst Richtung Hölle!'" - ernst nahm er die gut gemeinten Ratschläge jedoch vorerst nicht.

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Erst eine Bauchspeicheldrüsen-Entzündung mit anschließendem Krankenhausaufenthalt im Jahr 2019 brachte die Wende. "Das sah echt übel aus", schilderte Fenin das Erlebte nachträglich. Der Sport gab ihm schließlich neue Kraft, auch wenn mehrere Anläufe in verschiedenen Berufsfeldern zunächst nicht wirklich von Erfolg gekrönt waren.

Jetzt bereitet sich der auch heute noch von vielen Eintracht-Fans gefeierte Ex-Kicker auf sein Debüt im MMA-Kampf vor, der im Juni 2023 steigt. Auch ein Duell gegen Kult-Kicker Kevin Pannewitz (31) sei in Planung. Doch dieser müsse zunächst einmal heftig abspecken, wie es hieß.

Titelfoto: dpa/Uwe Anspach

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