Eintracht-Trainer Glasner holt zum Rundumschlag aus und bekommt nächsten Nackenschlag
Frankfurt am Main - Eintracht Frankfurts Trainer Oliver Glasner (48) hat sich irritiert über die Indiskretionen von Vertragsinhalten im Profifußball gezeigt.
Als sein Vertrag beim VfL Wolfsburg einmal als Kopie in eine TV-Kamera gehalten wurde, habe ihn dies "schockiert", schilderte Glasner am Sonntag beim TV-Sender Bild. "Da bin ich kurz mal fast umgefallen."
Der 48 Jahre alte Österreicher hat bei den Hessen einen Vertrag bis Juni 2024, soll aber von mehreren europäischen Topclubs umworben werden. Zu einer möglichen Ausstiegsklausel in seinem laufenden Kontrakt wollte sich Glasner inhaltlich nicht äußern.
Am Samstagabend hatte er unmittelbar nach dem 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach gesagt, er gehe "fest davon aus", die Frankfurter auch in der nächsten Spielzeit zu trainieren. Für ihn gehe es bei der Wahl des Arbeitgebers nicht nur um die Karriere und Aspekte wie den möglichen nächsten Schritt, stellte Glasner klar.
"Für mich geht es um Lebensqualität und Freude am Job. Dafür ist eine gemeinsame Vision wichtig." Glasner wurde unter anderem bei Tottenham Hotspur und dem FC Chelsea als künftiger Coach gehandelt.
Derweil musste der Übungsleiter den nächsten Nackenschlag in personeller Hinsicht hinnehmen. Allrounder Kristijan Jakic (25) zog sich beim Remis gegen Gladbach eine Wadenverletzung zu.
Allrounder Kristijan Jakic wird der Eintracht auf unbestimmte Zeit fehlen
Eintracht-Coach beklagt Abhängigkeit von Kolo Muani, sieht sein Team jedoch auf gutem Weg
Der 25-Jährige werde "in nächster Zeit nicht zur Verfügung stehen", teilte der Europa-League-Sieger aus Hessen am Sonntagvormittag mit. Jakic war am Samstag bereits in der 17. Minute verletzt ausgewechselt worden.
Für die Eintracht wird die Personallage in der Defensive damit immer dünner. Auch Philipp Max (29) fällt mit einer Oberschenkelverletzung für unbestimmte Zeit aus. Gegen Gladbach fehlte auch Innenverteidiger Evan Ndicka (23), der über muskuläre Probleme klagt. Glasner lobte Jakic am Samstag für dessen Flexibilität. "Er war so der Mann für alle Fälle. Hut ab vor diesem Typen", sagte der SGE-Coach.
Einer, der weit weg von einem Formtief oder gar einer Verletzung ist, ist Angreifer Randal Kolo Muani (24) - dennoch gibt es ein gewaltiges Problem für den Frankfurter Übungsleiter.
"Was unsere Offensive angeht, ist es derzeit so, dass fast nur Kolo Muani die Tore erzielt. Das macht es nicht einfacher. Im Herbst war es auf mehreren Schultern verteilt", so der 48-Jährige. In Jesper Lindström (23, verletzt) und Daichi Kamada (26, seit einigen Wochen im Formtief) seien zwei im Herbst noch häufig erfolgreiche Torschützen nun weggebrochen.
Gegen die Fohlen war Frankreichs Vize-Weltmeister wieder der Torschütze für die Hessen. Trotz sieben siegloser Bundesliga-Spiele in Serie sieht Glasner die Lage bei der Eintracht nicht nur negativ. "Wenn man sich die Eintracht ansieht die vergangenen Jahre, ist das die zweitbeste Platzierung. Es ist nicht so, dass wir hier unterperformen.
Wir bewegen uns im Top-Bereich, was die Platzierung in der Bundesliga angeht. Ich denke schon, dass vieles sehr gut ist", sagte der Österreicher. Die letzten Wochen seien allerdings "nicht zufriedenstellend" verlaufen.
Titelfoto: Montage: DPA/Arne Dedert