Eintracht-Coach Glasner vor dem Aus? "Dann packe ich meine Sachen"
Frankfurt am Main - Die Frankfurter Eintracht gewinnt ein Mal mehr nicht, obwohl mit dem FC Augsburg wohl einer der harmlosesten Gegner zu Gast im Waldstadion war und man sogar führte. Hat das 1:1-Unentschieden aber etwa auch Auswirkungen auf die Zukunft von Trainer Oliver Glasner (48)?
Im Mediengespräch nach dem Abpfiff stellte der österreichische Fußballlehrer zunächst einmal einige Wahrheiten in den Raum. Vom mangelnden, bis kaum noch vorhandenen Selbstvertrauen seiner Schützlinge war die Rede.
Nur damit konnte sich Glasner schließlich auch erklären, dass seine Mannschaft trotz der - wohlgemerkt aufgrund eines Eigentores von Elvis Rexhbecaj (25, 25. Minute) äußerst glücklichen - Führung sowie dem kaum existenten Angriffsspiel des Gegners doch noch ins Wanken kam und schließlich erneut ohne Sieg dastand.
"Wir gehen glücklich in Führung, werden dann passiv und bekommen ein relativ einfaches Gegentor. Das hat uns wehgetan", fasste der SGE-Coach seine Sicht der Dinge zusammen. Darauf folgend schlug seine Stimmung aber vehement um.
Aufgrund der ständig aufkommenden Fragen bezüglich seiner Zukunft bei der Eintracht sowie heftiger Kritik angesichts der erfolglosen letzten Wochen, platzte es zum wiederholten Male aus Glasner heraus: "Wenn jemand sagt, das kann jemand besser als Oliver Glasner, dann packe ich meine Sachen."
Jedoch ergänzte er umgehend: "Aber da bin ich entspannt und zuversichtlich" und nahm damit möglichem weiteren Gerüchten schnell den Wind aus den Segeln.
Auch Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche zeigte sich nach dem nächsten sieglosen Spiel angefressen
Fakt bleibt jedoch, dass die Adlerträger mittlerweile seit neun Spielen sieglos sind. Zudem ist die Qualifikation für den Europapokal über die Bundesliga seit dem Augsburg-Remis wohl kaum mehr möglich. Die letzte Chance hierfür bietet lediglich der DFB-Pokal, in dessen Halbfinale am Mittwoch (3. Mai, 20.45 Uhr) das Halbfinal-Duell beim VfB Stuttgart wartet.
Bewusst provokant stellte Glasner seine Vorausschau ehe skeptisch dar: "Aktuell nicht viel. Aber auf Tristesse kann auch schnell Euphorie folgen", so seine Antwort auf die Frage, was ihn für den Pokalfight optimistisch stimme.
Derweil gab sich Sportvorstand Markus Krösche (42) ebenfalls bedient. "Das nervt mich. Und das ist zu wenig für unsere Ansprüche und die Qualität, die unsere Mannschaft hat", sagte der 42-Jährige.
Immerhin: Gerüchte um einen möglichen Sommerwechsel zum FC Chelsea dementierte Krösche vehement und bekannte sich zur Eintracht.
Titelfoto: DPA/Arne Dedert