Preise erhöht und trotzdem zu wenig Kohle: DAZN und Sky haben richtige Probleme

Frankfurt am Main - Ohne regelmäßige Geldspritzen wäre DAZN längst pleite. Trotz drastischer Preiserhöhung schreibt der Streaminganbieter noch immer keine schwarzen Zahlen. Bei Sky sieht es auch nicht besser aus. Was ist da los?

DAZN erhöhte mehrfach deutlich die Preise, aber schreibt trotzdem rote Zahlen.
DAZN erhöhte mehrfach deutlich die Preise, aber schreibt trotzdem rote Zahlen.  © Marco BERTORELLO / AFP

Für die aktuelle Rechteperiode für die Bundesliga hat DAZN für vier Jahre eine Milliarde Euro überwiesen. Gleichzeitig wurde zum wiederholten Male damit Schlagzeilen gemacht, dass die Preise für Fußball-Fans erheblich in die Höhe schossen.

Aber das reicht wohl nicht. 2021 machte DAZN laut Sport Bild mehr als zwei Milliarden Euro Minus und das wird sich trotz positiver Tendenzen wohl so schnell nicht ändern, denn 2022 kaufte DAZN für fast drei Milliarden Euro auch die Rechte für die spanische La Liga, die erst einmal refinanziert werden müssen.

Ohne die regelmäßigen Finanzspritzen des Oligarchen und DAZN-Eigentümers Len Blavatnik (66) wäre der Streaminganbieter wohl längst bankrott. Allein 2021 pumpte der in der Ukraine geborene Staatsbürger der USA und Großbritannien über eine Milliarde Euro in diesen.

Bei Sky ist zurzeit nichts himmlisch

Sky behält sich bedeckt, aber es sieht alles nach Krise aus.
Sky behält sich bedeckt, aber es sieht alles nach Krise aus.  © Matthias Balk/dpa

Wie es beim Konkurrenten Sky aussieht, ist leider nicht genau bekannt, da das Unternehmen keine Zahlen veröffentlicht.

Allerdings deuten die Signale auf eine Krise hin: Sky Deutschland hat das Wettbieten um die Champions League verloren und Eigenproduktionen von Serien sowie Filmen gibt es auch nicht mehr.

Mitte 2024 will die DFL für weitere vier Jahre die Fernsehrechte für die 1. und 2. Bundesliga versteigern!

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Ob die Liga wieder ihre Einnahmen um 85 Prozent steigern kann - wie bei der letzten Auktion der Fall - ist unwahrscheinlich, solange die beiden Platzhirsche DAZN und Sky nicht wirklich rentabel sind und ums Überleben kämpfen.

DFL-Boss Steffen Merkel: Nicht das allereinfachste Marktumfeld

Die DFL muss bangen, ob sie die Rekordeinnahmen der letzten Rechte-Versteigerung überhaupt wiederholen kann.
Die DFL muss bangen, ob sie die Rekordeinnahmen der letzten Rechte-Versteigerung überhaupt wiederholen kann.  © Arne Dedert/dpa

DFL-Boss Steffen Merkel (38) sagte gegenüber "Bild": "Wir finden für die Ausschreibung nicht das allereinfachste Marktumfeld vor, das will ich gar nicht verhehlen."

Die Auswirkungen sinkender Einnahmen wären gravierend: sinkende Einnahmen für die Klubs, geringere Budgets für Top-Spieler, steigende Ticket-Preise und vieles mehr.

Aber letzten Endes ist es egal, wo das Geld herkommt. Der Fan zahlt es sowieso, mal direkt, mal indirekt.

Am Ende darf auch folgende Frage erlaubt sein: Kann es vielleicht sein, dass man bei den völlig aus dem Ruder gelaufenen Gehältern der Fußballprofis die Top-Ligen einfach nicht mehr rentabel in die Wohnzimmer übertragen kann?

Titelfoto: Bildmontage: Marco BERTORELLO / AFP, Matthias Balk/dpa

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