Zutritt zum Stadion verwehrt: Hansa-Ultras bleiben Spiel wegen Polizeiaktion fern
Essen - Zählbares war Hansa Rostock am Sonntagabend nicht vergönnt. Im Drittliga-Duell bei Rot-Weiss Essen setzte es eine knappe 1:2-Pleite. Mit Anpfiff der Begegnung hatten die Gäste von der Ostsee zudem auf die lautstarke Unterstützung der mitgereisten Anhängerschaft verzichten müssen.

Aus Protest gegen einen umstrittenen Polizeieinsatz ist die aktive Fanszene dem Auswärtsspiel ihres Teams gegen den Revierklub nämlich ferngeblieben.
Ausschlaggebend hierfür waren ausgesprochene Platzverweise und eingeleitete Strafverfahren gegen mehrere FCH-Anhänger, die der aktiven Fanszene angehören.
Zuvor hatten die Beamten eigenen Angaben zufolge einen Hinweis erhalten, "dass sich mehrere Gästefans im Bereich des Wasserschlosses Wittringen in Gladbeck aufhalten und Schutzbewaffnung und Vermummungsmaterial mitführen sollten".
Im Rahmen der durchgeführten Einsatzmaßnahmen sind daraufhin mehrere Autos mit Rostocker Anhängern kontrolliert worden, inmitten der Fahrbahn sowie über einen längeren Zeitraum hinweg. Betroffen hiervon waren ersten Erkenntnissen zufolge über 400 Personen, aufgeteilt auf etwa 100 Fahrzeuge.
X-Video zeigt Polizeieinsatz gegen Hansa-Anhänger
"Dabei wurden sieben Verstöße gegen das Vermummungsverbot und ein Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz festgestellt sowie zweimal Schutzbewaffnung aufgefunden", teilten die Beamten weiter. Der Zutritt zum Stadion wurde ihnen im Zuge der Maßnahmen an der B224 verwehrt, woraufhin sich die Ultras mit den Beschuldigten solidarisierten und geschlossen die Heimreise antraten.
Aufgrund der Ausschreitungen vor dem Hinspiel beider Drittligisten hatte sich die Essener Polizei gemeinsam mit den Offiziellen beider Teams intensiv auf die Partie vorbereitet.
Hausdurchsuchungen und Festnahmen nach Sonderzug-Attacke
Im Oktober des vergangenen Jahres war ein Sonderzug mit RWE-Fans auf freier Strecke zwischen Berlin und Neustrelitz von vermummten Hansa-Anhängern attackiert worden.
Knapp einen Monat später hatte die Bundespolizei zum Gegenschlag ausgeholt - und Objekte von 31 Tatverdächtigen in Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg bei Razzien durchsucht.
Titelfoto: Fotomontage: IMAGO / Funke Foto Services,Screenshot/X,Lötkolben 123456