Wieder Ärger in Essen: Darum musste das Spiel diesmal unterbrochen werden!

Essen - Fast 20.000 Zuschauer sahen am Sonntagabend ein packendes West-Derby zwischen Rot-Weiß Essen und Preußen Münster. Neben dem ersten Saisonsieg der Essener erregte vor allem der grüne Rasen erneut die Gemüter.

Ein Opfer des Rasens: Aues Linus Rosenlöcher (22, sitzend) blieb vor einer Woche im sumpfigen Untergrund hängen.
Ein Opfer des Rasens: Aues Linus Rosenlöcher (22, sitzend) blieb vor einer Woche im sumpfigen Untergrund hängen.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Es lief die 71. Minute in einer von vornherein hochbrisanten Drittliga-Partie an der Essener Hafenstraße, als das Spiel ohne zunächst sichtbaren Grund unterbrochen wurde.

Als dann die Essener Greenkeeper den Platz betraten, wussten alle Anwesenden, was Phase war. Der tiefe wie löchrige Essener Rasen stand im Mittelpunkt des Geschehens. Wieder einmal.

Vor einer Woche war Aues Linus Rosenlöcher (22) in jenem Untergrund hängengeblieben und hatte sich das Knie verdreht. Dem FCE-Profi droht eine wochenlange Pause. Auch RWE-Profi Felix Bastians (35) verletzte sich in jenem Spiel und fällt seitdem aus.

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Aue-Trainer Pavel Dotchev äußerste sich bereits im Nachgang jener Partie kritisch: "Der Rasen war mehr Schein als Sein und nicht so, dass man befreit aufspielen kann. Dass sich Spieler dadurch verletzen, macht das Spiel kaputt."

Das schätzte offenbar auch Schiedsrichter Lukas Benen (30) so ein, der im Sinne der Verletzungs-Prävention als Sofortmaßnahme das Spiel stoppte, um dann die Rasen-Experten ihres Amtes walten zu lassen.

Selbst die Essener Verantwortlichen sahen sich dieser Tage zu einem Statement gezwungen und bezeichneten bereits vor dem Münster-Spiel das Geläuf als "nicht tragbar".

Der neu eingesäte Rasen an der Essener Hafenstraße hat aufgrund des hohen Niederschlags bei Weitem noch nicht die gewünschte Festigkeit.
Der neu eingesäte Rasen an der Essener Hafenstraße hat aufgrund des hohen Niederschlags bei Weitem noch nicht die gewünschte Festigkeit.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

3. Liga: Rot-Weiss Essen entscheidet in der Nachspielzeit das West-Derby gegen Preußen Münster

Kurioses Bild am Sonntagabend: Das Drittliga-Spiel zwischen Essen und Münster muss zur Rasenpflege mehrere Minuten unterbrochen werden.
Kurioses Bild am Sonntagabend: Das Drittliga-Spiel zwischen Essen und Münster muss zur Rasenpflege mehrere Minuten unterbrochen werden.  © Imago / Eibner

Und diese Aktion sollte vor allem der Heimmannschaft zugutekommen. Denn lange hatte es trotz zahlreicher guter Chancen für RWE nur 0:0 gestanden, ehe die Nachspielzeit anbrach.

Zunächst setzten die Gäste aus Münster einen Freistoß an die Latte. Kurzes Durchatmen auf Seite der Heimfans, ehe eine gute Minute später das erlösende Siegtor fiel: Thomas Eisfeld (30) hämmerte den Ball in der 90. Minute plus drei unter die Latte.

Der erste Essener Saisonsieg war perfekt, die fast ausverkaufte Hafenstraße ein Tollhaus! Durch den Sieg übte RWE außerdem Rache für das letzte Aufeinandertreffen zu Regionalliga-Zeiten.

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Damals wurde die Begegnung beim Stand von 1:1 nach einem Böllerwurf von der Essener Tribüne auf zwei Münsteraner Spieler abgebrochen und mit 2:0 für die Preußen gewertet. Seitdem hat sich der Konflikt zwischen beiden Vereinen noch einmal zugespitzt.

Symptomatisch: Während diesmal Münster durch großflächiges Abbrennen von Pyrotechnik negativ auffiel, provozierte Essens Stadionsprecher in Richtung der gut 2000 Gästefans: "Wir haben euch nicht vermisst."

Titelfoto: Bildmontage: PICTURE POINT / S. Sonntag, IMAGO / Eibner

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