Skurrile Szenen in der 3. Liga: Warfen Fans hier Klopapier aufs Feld?
Bielefeld - Früher waren es Golfbälle und Feuerzeuge, vergangenen Winter flogen Münzen. In einem Spiel der 3. Liga am Samstag wurde in permanenter Tour das Spielfeld mit Papierrollen attackiert!
Es waren keine zwei Minuten auf der Bielefelder Alm gespielt, als Energie Cottbus in Führung ging. Und parallel im prall gefüllten Gästefanblock einige Anhänger durchdrehten.
Unzählige Papierrollen flogen aufs Spielfeld, die Ordner hatten ihre liebe Mühe diese zu entfernen. Vor allem, weil sich manche Anhänger einen Spaß daraus machten.
Kaum war der Tatort bereinigt, flogen die nächsten Ladungen. Es dauerte einen längeren Moment, ehe das Spiel nach der frühen Führung fortgesetzt werden konnte.
Doch damit war noch lange nicht Schluss: In der 33. Minute flogen abermals Rollen, als Energie vor dem Gästeblock einen Angriff fuhr.
MagentaSport-Moderator Tobias Schäfer kommentierte die Aktion in der Halbzeit: "Ich glaube, in Cottbus denkt man, es ist schon wieder Pandemie, denn das Klopapier ist ausverkauft." Was für den TV-Zuschauer auf den ersten Blick so aussah, sollte sich erst im Nachgang aufklären:
Laut mehreren Augenzeugen handelte es sich nicht um Klopapier, sondern um Kassenrollen und Krepppapier, die wohl eigentlich für eine Choreo gedacht waren.
Energie Cottbus: Fans werfen während des Spiels Krepppapier- und Kassenrollen
Das skurrile Schauspiel sollte sich im weiteren Spielverlauf noch vielfach wiederholen. Schiedsrichter Lukas Benen (31) quittierte dies mit vier und sechs Minuten Nachspielzeit.
Doch was anfangs noch für manch einen als kreativen Spaß durchging, schlug im weiteren Verlauf in nervig und unsportlich um, weil das Papier den Spielfluss beider Teams behinderten.
Gästetrainer Pele Wollitz (59), der in der Halbzeit in die Kurve gegangen war und den Dialog gesucht hatte, bezog nach dem Spiel klare Kante:
"Man sollte ein bisschen mehr Respekt haben. [...] das ist ein Erscheinungsbild, was dem Klub und der Mannschaft nicht gerecht wird."
Titelfoto: IMAGO / Noah Wedel