Schluss nach neun Spielen! Drittligist VfB Lübeck feuert Schnorrenberg
Lübeck - Der stark abstiegsbedrohte Drittligist VfB Lübeck hat sich am Montag von seinem Trainer Florian Schnorrenberg (46) getrennt.
Der erhoffte Turnaround blieb aus! Aufsteiger VfB Lübeck trennt sich vom im Dezember als Retter geholten Florian Schnorrenberg nach nur sechs Pünktchen aus neun Spielen schon wieder.
Das gaben die Hansestädter am Montagmittag bekannt: "Leider war die sportliche Entwicklung in den vergangenen Wochen nicht die, die wir uns alle erhofft haben", führt Sport-Vorstand Sebastian Harms (45) aus.
Dabei begann die Ära Schnorrenberg hoffnungsvoll: Zum Start ins neue Jahr gegen Waldhof Mannheim feierten die Lübecker im Schnellball-Spiel einen Last-Minute-Sieg.
Das sollte aber der einzige bleiben, es folgten fünf Niederlagen und drei Remis. Jämmerliche sechs Törchen gelangen Lübeck unter Schnorrenberg, der "aktiven Fußball" angekündigt hatte. Stattdessen hagelte es gegen Schlusslicht SC Freiburg II am Samstag eine 0:3-Pleite.
Nach dem 29. Spieltag der 3. Liga schweben die Norddeutschen auf Platz 19 stehend mehr denn je in größter Abstiegsnot. Der Abstand auf das rettende Ufer und den Halleschen FC beträgt bereits acht Punkte.
Der VfB Lübeck steht nach einem Jahr in der 3. Liga vor dem direkten Abstieg in die Regionalliga
Schnorrenberg scheute in seiner Amtszeit nicht vor "unpopulären, mutigen Entscheidungen" zurück, beförderte unter anderem in Abwehrchef und Kapitän Tommy Grupe (32) sowie Mittelfeldlenker Mirko Boland (36) die beiden Köpfe des Teams auf die Bank.
Außerdem kritisierte Schnorrenberg öffentlich die VfB-Fans und handelte sich im jüngsten Heimspiel ein fettes Banner mit der Aufschrift "Schnorrenberg, verpiss dich!" ein.
Nun möchte Lübeck mit einer "personellen Veränderung die Mannschaft wieder auf das Leistungsniveau bringen, was sie bereits gezeigt hat." Wer Nachfolger wird, steht noch nicht fest.
Wie schon im Dezember nach der Trennung von Aufstiegstrainer Lukas Pfeiffer (33) wird das Team interimsweise von Co-Trainer Bastian Reinhardt (48) betreut, der vor Weihnachten sogar einen Überraschungssieg beim SV Sandhausen (2:1) feierte.
Als Dauerlösung taugt der Ex-Profi allein schon aus formellen Gründen nicht - Reinhardt besitzt nicht die UEFA-Pro-Lizenz (ehemals Fußballlehrer).
Titelfoto: Bildmontage: Robert Michael/dpa