Nach nicht einmal einem Jahr: Ex-Auer bei Rot-Weiß Essen aussortiert!
Essen - Er kam mit großen Erwartungen an die Essener Hafenstraße, sollte neuer Mittelfeldchef werden. Daraus wurde nichts, Clemens Fandrich (32) steht bei RWE auf dem Abstellgleis!
Als der letztjährige Drittliga-Aufsteiger Rot-Weiß Essen im Spätsommer vergangenen Jahres den Ex-Auer verpflichtete, waren die Erwartungen hoch:
"Clemens Fandrich war in den vergangenen Jahren unumstrittener Stammspieler bei einem etablierten Zweitligisten. Er bringt viel Erfahrung mit und wird unserem Spiel mehr Stabilität verleihen", erklärte der damalige RWE-Sportchef Jörn Nowak (37).
Nach nicht einmal einer vollen Saison sollen sich die Wege trotz laufenden Vertrages wieder trennen. Auf dem obligatorischen Mannschaftsfoto fand Fandrich keinen Platz mehr, er sei mit zwei weiteren Mitspielern "zur Klubsuche freigestellt".
Welch eine Demontage für den über 200-maligen Zweitliga-Spieler Fandrich! Dieser wollte nach dem Abstieg mit Erzgebirge Aue aus der 2. Bundesliga einen Neuanfang, musste aber letztlich bis Ende August warten, ehe das vermeintliche richtige Angebot kam.
Voller Stolz präsentierten ihn die Essener nach dem Horrorstart in die 3. Liga (zwei Punkte aus fünf Spielen) als neuen Mittelfeld-Anker.
Ein Jahr später ist schon wieder Schluss an der Essener Hafenstraße!
Clemens Fandrich absolvierte fast 200 Pflichtspiele für Erzgebirge Aue
Fandrich und Essen wurden miteinander nicht warm. Zwar glückte der Einstand des gebürtigen Berliners - in seinem ersten Startelf-Einsatz schlug er direkt Ex-Klub Aue mit 2:1 - doch von einer Führungskraft war Fandrich weit entfernt!
Dies belegen überschaubare 1000 Einsatzminuten. Der Mittelfeldstratege absolvierte selten mehrere Spiele hintereinander in der Startelf, wurde immer wieder von kleineren Wehwehchen oder Krankheiten zurückgeworfen.
Kein Geheimnis ist außerdem, dass Fandrich zu den besser verdienenden Essenern gehört. Rückblickend muss sich auch Essens mittlerweile entmachteter Sportdirektor Nowak die Kritik gefallen lassen, warum er einen weiteren "Dreißiger" für das Mittelzentrum holte, obwohl RWE mit Thomas Eisfeld (30) bereits einen ähnlichen Spielertypen im Kader hatte.
Wie dem auch sei, Fandrich ist Sportsmann genug und wird sicherlich nicht auf der Tribüne versauern wollen. Den 32-Jährigen, der zu Auer Zeiten jahrelang in Leipzig wohnte, dürfte es zurück in den Osten ziehen.
Vor einem Jahr war Fandrich - nach seinem Ende in Aue - schon einmal Trainingsgast beim Regionalligisten Chemnitzer FC.
Titelfoto: Bildmontage: PICTURE POINT / S. Sonntag