Drittliga-Jahrestabelle 2023: Dynamo und Aue im oberen Drittel, zwei Top-Favoriten auf Abstiegsplatz

Osnabrück - Bevor am Dienstag die 3. Liga in die Englische Woche startet, werfen wir einen Blick auf die sogenannte "Jahrestabelle 2023". Dieses Tableau, das nur ausgetragene Spiele in 2023 berücksichtigt, hält vor dem Beginn des 27. Spieltags so einige Überraschungen parat!

Die Bremer Brücke in Osnabrück war am Samstag im Niedersachsen-Derby gegen den VfB Oldenburg erstmals seit vor Corona wieder ausverkauft. Auch eine Reaktion auf den Höhenflug.
Die Bremer Brücke in Osnabrück war am Samstag im Niedersachsen-Derby gegen den VfB Oldenburg erstmals seit vor Corona wieder ausverkauft. Auch eine Reaktion auf den Höhenflug.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Wo würde der VfL Osnabrück in der Gesamttabelle stehen, wenn man bereits in 2022 so abgeliefert hätte wie in diesem Jahr?

Die Niedersachsen sind seit Wochen das Team der Stunde, verzücken mit erfrischendem Offensivfußball die 3. Liga. Und rollen damit das Feld von hinten auf! Denn nach dem letzten Spieltag in 2022 rangierte der VfL auf Platz 10 im Niemandsland der Liga.

Ganz anders in 2023: Acht Siege und eine (vermeidbare) Niederlage stehen in neun Partien zu Buche, macht summa summarum Platz 1 in der Jahrestabelle!

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Ein wesentlicher Baustein des Erfolgs ist Trainer Tobias Schweinsteiger (41), der zwar schon im August vergangenen Jahres übernahm, aber die komplette Vorbereitung im Winter brauchte, um den VfL auf den anvisierten Aufstiegskurs zu bringen.

Und dann wären da Spieler wie Erik Engelhardt (24), der seit Wochen einen unfassbaren Lauf hat oder Ba-Muaka Simakala (26). Der zweitbeste Scorer (19 Torbeteiligungen) der Liga wird bei Nichtaufstieg kaum zu halten sein.

Wobei genau darauf die Chancen der Lila-Weißen inzwischen ziemlich gut stehen: Mit einem Sieg am Dienstagabend in Essen wäre Osnabrück mindestens für eine Nacht auf einem Aufstiegsplatz.

Dynamo Dresden und Erzgebirge Aue sind in der 3. Liga 2023 wieder auf Kurs!

Dynamo Dresden und Erzgebirge Aue, hier im direkten Duell am vorletzten Spieltag, gehören zu den Gewinnern des Jahres 2023.
Dynamo Dresden und Erzgebirge Aue, hier im direkten Duell am vorletzten Spieltag, gehören zu den Gewinnern des Jahres 2023.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Diesen belegt aktuell Wehen Wiesbaden, die am Mittwoch beim zweitstärksten Drittligisten des Jahres antreten: der U23 des SC Freiburg. Mit welcher Konstanz die junge Elf von Thomas Stamm (40) auftritt, ist phänomenal.

Erschwerend kommt für das Team hinzu, dass regelmäßig Spieler zu den Profis abgestellt werden müssen, die in Liga, Pokal und Europa League auf drei Hochzeiten tanzen.

Die Breisgauer haben nur einen Punkt weniger als die Osnabrücker in 2023 gesammelt und belegen sowohl in der Jahres- als auch der Gesamttabelle Rang 2. Aufsteigen in die 2. Bundesliga dürfen U23-Teams indes nicht.

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Auf Platz 3 der Jahrestabelle folgt mit 21 Punkten mit Dynamo Dresden ein Team, was sich in diesem Jahr nach einem schwachen 2022 erfolgreich rehabilitiert hat.

Ähnliches gilt für Erzgebirge Aue, die in diesem Kalenderjahr nur zwei Punkte weniger sammelten als die Dynamos und mit dieser Bilanz in Schlagdistanz zu den Aufstiegsrängen wären (Rang 5).

1860 München und der FC Ingolstadt sind die bisherigen Enttäuschungen des Jahres 2023!

Wurde am Ende nicht mehr gehört: Unter Michael Köllner (53) verlor 1860 München komplett den Kurs in der 3. Liga.
Wurde am Ende nicht mehr gehört: Unter Michael Köllner (53) verlor 1860 München komplett den Kurs in der 3. Liga.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Die Aufstiegsränge komplett aus der Sichtweite verloren haben zwei Teams, die zum Jahreswechsel noch auf Platz 4 und 6 rangierten.

Der FC Ingolstadt, vor der Saison als einer der größten Aufstiegsfavoriten gehandelt, ist tatsächlich Letzter der Jahrestabelle 2023. Ein Sieg und ein Remis stehen sieben (!) Niederlagen gegenüber. Welch eine Horrorbilanz!

Selbst der Trainerwechsel von Rüdiger Rehm (44) zu Guerino Capretti (41) zog keinen Effekt nach sich. Ex-Dynamo-Chefcoach Capretti holte in sechs Spielen seiner Amtszeit bisher vier Punkte.

Viel besser sieht es auch bei 1860 München nicht aus - 6 Zähler im Jahr 2023 bedeuten Rang 18! Und das trotz Toptransfer Raphael Holzhauser (30), der nach durchwachsenen Leistungen im jüngsten Spiel gegen Duisburg (2:2) 90 Minuten auf der Bank schmorte.

Die Trainerwechsel beider Klubs zeigen: Selten sorgt ein Wechsel des Verantwortlichen an der Seitenlinie inmitten der Saison für den erhofften Umschwung.

Auf diesen gewünschten Positiveffekt setzt der VfB Oldenburg, der am Sonntag nach mehreren Absagen Fuat Kilic (49) als neuen Trainer vorstellte. Ob er es besser macht als Vorgänger Dario Fossi (41)? Oldenburg steht sowohl in der Jahres- als auch der Gesamttabelle auf einem Abstiegsplatz.

Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag

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